Mein zweijähriger Sohn hat mich kürzlich vor dem Supermarkt darauf hingewiesen, ich möge doch bitte die Maske aufsetzen. Neben Rutsche, Käsebrot und Wimmelbuch ist "PCR-Test" ein regelmäßig verwendeter Begriff aus seinem aktiven Wortschatz. Das ist ziemlich befremdlich, aber inzwischen nun einmal Teil der Lebensrealität in Österreich – leider auch jener der Kleinsten im Land.

Kaum jemanden hat die Pandemie so gebeutelt wie die Jüngsten im Land.
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Für viele Kinder und Jugendliche waren die vergangenen zwei Jahre mehr als belastend – die Krankheit, die Angst, die Einschränkungen, wenige soziale Kontakte, Homeschooling, das eine Thema, das alles beherrscht. Psychische Erkrankungen haben unter den Jüngsten stark zugenommen, sagt der Gesundheitsminister. Wie sollte es auch anders sein. Mutmaßlich wurden in dieser Pandemie ganze Leben zerstört, weil manche Kinder nie aufholen werden, was sie versäumt haben.

Ja, Maßnahmen werden gesetzt. Das Geld für Schulpsychologie ist aufgestockt. Jetzt sichert die Regierung Schulen 109 Millionen Euro für Förderstunden zu. Es wird in Schulsozialarbeit investiert, der Juni zum Monat des Schulsports ernannt.

Alles schön und gut. Aber kaum jemanden hat die Pandemie so gebeutelt wie die Jüngsten im Land. Die größte politische Herausforderung der kommenden Jahre ist, die Generation Corona zu stützen. Da ist die Jugendstaatssekretärin gefordert; aber auch jede Ministerin, jeder Minister und der Kanzler selbst. Koste es, was es wolle, wäre ein gutes Motto.(Katharina Mittelstaedt, 12.1.2022)