Der Drehort des Alec-Baldwin-Westerns "Rust".

Foto: AFP / Patrick T. Fallon

Hollywood / Santa Fe – Knapp drei Monate nach dem Tod einer Kamerafrau bei einem Filmdreh mit Hollywood-Star Alec Baldwin hat eine Mitarbeiterin einen Requisiteur verklagt. Die Zivilklage der Waffenmeisterin sei am Mittwoch eingegangen, teilte das zuständige Gericht im US-Staat New Mexico mit. Diese richtet sich gegen einen Mann, der Requisiten, darunter Munition, für den Dreh des Westerns "Rust" geliefert hatte.

Neben harmlosen Dummy-Patronen habe sich scharfe Munition in einer Schachtel befunden, die als Behälter für ungefährliche "Dummies" ausgewiesen gewesen sei, lautet der Vorwurf. Die Requisitenfirma hatte im November in der "Los Angeles Times" die Lieferung scharfer Munition bestritten.

Kamerafrau verstorben

Bei dem Vorfall während der Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western auf einer Filmranch in Santa Fe war am 21. Oktober Chefkamerafrau Halyna Hutchins tödlich verletzt und Regisseur Joel Souza an der Schulter getroffen worden. Alec Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkt, hatte die Waffe bei der Probe für eine Szene abgefeuert. Ermittlungen ergaben, dass in dem Colt eine echte Kugel steckte.

Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Die Anwälte der im Fokus stehenden Waffenmeisterin hatten im November "Sabotage" ins Spiel gebracht. Jemand könnte eine Kugel mit scharfer Munition in eine Schachtel mit harmlosen Dummy-Patronen gelegt haben, um den Dreh zu sabotieren, sagte damals der Anwalt Jason Bowles in einem TV-Interview. Die Waffenmeisterin hatte Vorwürfe der Nachlässigkeit am Set zurückgewiesen. (APA, 13.1.2022)