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Die Hälfte der tödlichen Unfälle mit Fußgängern wurde von Pkws verursacht. (Symbolbild)

Foto: AP / Eugene Hoshiko

Wien – 35 Fußgänger sind nach Angaben des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) im Vorjahr im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das waren so wenig wie noch nie. 20 der 35 Opfer waren 70 Jahre alt oder älter. Der VCÖ fordert aus diesem Grund "verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem im Ortsgebiet, wie mehr Verkehrsberuhigung, Tempo 30 statt 50 und übersichtliche Übergänge", wie es am Freitag in einer Aussendung hieß.

"Auch wenn im Vorjahr die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle so niedrig wie noch nie war, die Anzahl der Todesopfer ist mit 35 nach wie vor hoch", betonte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Vor 2021 gab es die bisher niedrigste Anzahl an tödlichen Fußgängerunfällen im Jahr 2018 mit 47 Todesopfern.

Mobilität Älterer sicherer machen

Bei 16 tödlichen Fußgängerunfällen gab es im Vorjahr laut Innenministerium Fremdverschulden. Die Hälfte dieser tödlichen Unfälle wurden von Pkws verursacht, weitere sechs tödliche Fußgängerunfälle wurden von Lkws und Klein-Lkws verursacht. Elf der 20 getöteten Senioren waren älter als 80. Laut VCÖ waren auch in den Jahren davor ältere Menschen die größte Opfergruppe bei den tödlichen Fußgängerunfällen. In den Jahren 2019 und 2020 kamen 120 Fußgängerinnen und Fußgänger bei Verkehrsunfällen ums Leben, 61 davon waren 70 oder älter.

"Es braucht mehr Maßnahmen, die die Mobilität für ältere Menschen sicherer machen", betonte VCÖ-Expertin Mosshammer. Im Ortsgebiet erhöht vor allem mehr Verkehrsberuhigung die Verkehrssicherheit. Als Höchstgeschwindigkeit sollte im Ortsgebiet Tempo 30 die Regel und Tempo 50 die Ausnahme sein. Wichtig seien zudem übersichtliche Straßenübergänge, ausreichend breite Gehsteige und Fußgängerampeln mit längeren Grünphasen und kürzeren Rotphasen, so der VCÖ.

Außerhalb der Ortsgebiete mangelt es noch immer an sicheren Gehwegen zwischen Siedlungen und dem nächsten Ortsgebiet. Selbst Bushaltestellen sind nicht immer über einen baulich getrennten Gehweg erreichbar. "Fußgängerinnen und Fußgänger wurden lange Zeit in der Infrastrukturpolitik in den Bundesländern vernachlässigt. Um auch in den Regionen die Versäumnisse der Vergangenheit rasch zu sanieren, ist eine Infrastrukturoffensive für sichere Gehwege nötig", betonte Mosshammer. (APA, 14.1.2022)