Unterwegs um Spenden zu sammeln: Die Sternsingergruppe aus der Pfarre Neufünfhaus.
Foto: Manfred Rebhandl

Den Heiligen Drei Königen samt dem Stern geht es gut, als ich sie heuer am 6. Jänner auf der Straße hinter der Stadthalle treffe, sie heißen wie immer Caspar, Melchior und Balthasar und werden in diesem Jahr von Julia und Lena (beide 14) sowie Flora (zwölf) dargestellt, die elfjährige Sarah ist der Stern. Sie hat zu Weihnachten einen Zauberstab von Harry Potter geschenkt bekommen und ist daher für den Job bestens gerüstet. Die anderen bekamen alle ganz viele Bücher, nur Lena freute sich über ein neues Handy, weil das alte kaputt war.

Angeführt wird ihre Gruppe von Kira (23). Pfarrer Martin aus der Pfarre Neufünfhaus, ein Charismatiker, hat sie in die Welt hinausgeschickt, um Spenden zu sammeln: "Die Zerstörung des Regenwaldes bedroht das Überleben der indigenen Völker und beschleunigt die weltweite Klimakrise", heißt es heuer. "Deine Spende gibt ihnen den Mut, sich zu verteidigen, und ist ein wichtiger Beitrag, die grüne Lunge der Erde zu erhalten. Herzlichen Dank!"

Wenn ihnen bei einer Türe nicht aufgemacht wird, stößt Sarah keine Verwünschungen à la Harry Potter aus, sie nehmen es sportlich. Vier Häuserblöcke liegen heute noch vor ihnen, wenn sie dann noch Motivation haben, können sie zwei weitere machen, mal sehen. Macht’s Spaß? "Jaaaa!" Ob sie gerne in die Kirche gehen? "Na jaaa …", ist die übereinstimmend reservierte Antwort. "Schooooon … aber nicht sooooo."

Die Geschichte, derentwegen sie heute unterwegs sind, immerhin kennen sie: "Die Heiligen Drei Könige sind zum Jesus gegangen und haben ihm Geschenke gebracht." So und nicht anders war’s. (Manfred Rebhandl, 15.1.2022)