Das Gute daheim: die Ruhe. Das Schlechte: die Ruhe.

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Seit bald zwei Jahren beschäftigt uns die Corona-Pandemie. Das Homeoffice gehört seither für viele zum Arbeitsalltag. Das Gute daran: die Ruhe. Das Schlechte: die Ruhe. Denn nach einigen Tagen konzentrierten Dahinarbeitens wird das ständige Alleinsein für mich zur Last.

Seit einigen Tagen ist das anders. Mein Mitbewohner wurde ins Homeoffice geschickt, wo er sich, im Gegensatz zu mir, innerhalb weniger Stunden einen höchst professionellen Arbeitsplatz inklusive Beleuchtung für Videokonferenzen aufgebaut hat. Denn virtuelle Besprechungen hat er viele, das weiß ich mittlerweile.

Das Internet-Problem

Außerdem weiß ich, dass meine Remote-Verbindung mindestens vier Sekunden verzögert ist, sobald er online konferiert oder auch nur große Bilder verschickt, was ich ihm mittels bitterböser SMS mit vielen Großbuchstaben und Ausrufezeichen live mitteile.

Ja, das Internetproblem kennen wir nach fast zwei Jahren Corona nur zu gut. Darum haben wir in weiser Voraussicht auf diesen Corona-Winter schon letzten Sommer in ein Internet-Upgrade investiert. Seither zahlen wir deutlich mehr, aber das Internet ist immer noch langsam. Immerhin hatte der Techniker, der uns auf unsere Beschwerden hin besuchte, angesichts unserer naiven Technikgläubigkeit etwas zu lachen.

Lautstarke Telefonate

In aller Fairness: Mein Homeoffice-Verhalten nervt meinen Mitbewohner sicher auch. Immerhin telefoniere ich im Wohnzimmer lautstark und hämmere bei Stress auf meine Tastatur, als hätte sie mich persönlich beleidigt. Habe ich schon erwähnt, dass ich nach zwei Jahren noch immer keinen Arbeitsplatz daheim habe?

Die Situation hat aber auch Vorteile: Ich muss nicht mehr allein mittagessen. Heute hat mein Mitbewohner Muffins gekauft. Das macht zwei Sekunden Internetverzögerung wett. Mindestens. (Franziska Zoidl, 14.1.2022)