Der Handel mit Kryptowährungen kann offenbar süchtig machen.

Foto: AFP / Ozan Kose

Das Interesse an Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Dogecoin steigt bei immer immer mehr Menschen, die dank unterschiedlicher Tauschbörsen relativ einfach in den Handel einsteigen können. Riskant ist dieser offenbar nicht nur deshalb, weil man unter Umständen Geld verlieren kann. Laut der britischen Entzugsklinik Castle Craig birgt Krypto-Trading eine Suchtgefahr. Für Betroffene bietet die Institution eine Behandlung an.

"Das Castle Craig Hospital behandelt Menschen, die süchtig nach dem Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple und Litecoin sind. Wir behandeln das als Formen der Spielsucht", beschreibt die Klinik ihre eigenen Leistungen online. Symptome für eine Sucht seien demnach Muskelverspannungen und Angstzustände, aber auch der Drang, ständig die Währungskurse zu überprüfen. Man solle zudem aufpassen, ob man auch dann über den Handel nachdenke, wenn man eigentlich mit anderen Dingen beschäftigt ist. Eine ausführlichere Liste von möglichen Verhaltensweisen Süchtiger finden sich auf der Webseite.

castlecraig

Ähnlich zu Glücksspiel

Ein bei Castle Craig angestellter Therapeut namens Tony Marini sagte gegenüber der Krypto-News-Plattform "Decrypt", dass er seit 2017 15 Patienten mit Kryptosucht behandelt habe. Laut ihm ähnele das Trading mit den digitalen Währungen dem Glücksspiel.

Nicht zuletzt listet das Krankenhauses Gründe bzw. Auslöser für die Kryptosucht auf. Demnach würden Betroffene den Handel "als eine Flucht vor Stress und Langeweile" sehen. Oder aber er verschaffe "vorübergehende Erleichterung bei Gefühlen von Traurigkeit und Einsamkeit". Nicht zuletzt könne diese Abhängigkeit andere ersetzen oder parallel zu diesen auftreten. (red, 14.1.2022)