Auch in den Schulen außerhalb Wiens gibt es PCR-Test-Probleme. Hier müssen nun täglich Antigentests durchgeführt werden, nachdem die PCR-Auswertung mit dem neuen Anbieter noch nicht funktioniert. Bei den Antigentests waren laut Bildungsministerium österreichweit 3800 positiv, hieß es gegenüber dem STANDARD.

Foto: imago images/Eibner

Wie soll angesichts der steigenden Zahlen durch die Omikron-Welle nun weiter getestet werden? Mehrere Expertinnen und Experten regten eine Änderung der Teststrategie an: weg vom "Kreuz und quer"-Testen, wie es die Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl formulierte, hin zum PCR-Test-Fokus auf vulnerable Gruppen. Thomas Starlinger, Mitglied des Beratungsgremiums Gecko, führte ins Treffen, dass Schwerpunkte im Pflegebereich, in Schulen und der kritischen Versorgung gesetzt werden müssten. Denn außerhalb Wiens stoße man an PCR-Test-Belastungsgrenzen, sagte er am Donnerstag im ORF. Am Freitag verneinte aber eine Gecko-Sprecherin, dass es einen Strategiewechsel geben werde: Man setze auf breites Testen. Am Freitag wurden knapp 17.000 Neuinfektionen registriert, fast 630.000 PCR-Tests wurden durchgeführt. Dennoch könnten angesichts von Problemen mit PCR-Tests die weniger sensitiven Antigen-Wohnzimmertests wieder vermehrt eingesetzt werden.

So will etwa der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) die Bundesregierung überzeugen, diese Tests wieder anzuerkennen. Es stelle sich die Frage, ob die PCR-Gurgeltests noch sinnvoll seien, da sie nicht mehr in angemessener Zeit ausgewertet werden können.

Wien bleibt bei PCR-Tests

Ein völlig konträres Bild zeigt sich in Wien. Dort werden Laborkapazitäten ausgebaut. Der Anbieter Lifebrain, der etwa hinter "Alles gurgelt" steht, gab bekannt, dass nach einer Erweiterung 800.000 PCR-Gurgeltests pro Tag analysiert werden können. "Wien wird weiter am PCR-Test-System festhalten", hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Am Freitag wurden zwei Drittel aller PCR-Tests in Wien durchgeführt.

Auch in den Schulen außerhalb Wiens gibt es PCR-Test-Probleme. Hier müssen nun täglich Antigentests durchgeführt werden, nachdem die PCR-Auswertung mit dem neuen Anbieter noch nicht funktioniert.

Wie DER STANDARD berichtete, hat die Bietergemeinschaft, die seit den Weihnachtsferien die Schultests in allen Bundesländern außer in Wien auswertet, mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Laut Bildungsministerium wurde "eine nicht nachvollziehbar niedrige Zahl von positiven Fällen" gemeldet, den Schulen seien Daten "zu spät, fehlerhaft und unvollständig" übermittelt worden. Das Ministerium hatte am Donnerstag angekündigt, rechtliche Schritte zu prüfen.

3800 positive Antigentests an Schulen österreichweit

Auch am Freitag warteten viele Lehrerinnen und Lehrer auf die Ergebnisse der PCR-Tests vom Donnerstag. Stattdessen gibt es täglich Antigentests. Doch die an österreichischen Schulen verwendeten "Flowflex"-Tests schneiden laut einem Vergleich des Paul-Ehrlich-Instituts eher schlecht ab.

Das Bildungsministerium kann für diese Woche keine Zahl von positiven PCR-Tests an Schulen nennen. Bei den Antigentests waren österreichweit 3800 positiv, hieß es gegenüber dem STANDARD. Wien meldete 1600 positive PCR-Tests bei Schülern sowie 160 beim Schulpersonal. (David Krutzler, Stefanie Ruep, 15.1.2022)