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Wien – Die Belegschaft der Fellner-Mediengruppe um die Medienmarken "Österreich" und "Oe24" soll für ein Jahr in Viertagewoche wechseln bei 20 Prozent Gehaltsverzicht. Damit könnten zuletzt beim Arbeitsmarktservice AMS vorangemeldete Kündigungen noch abgewendet werden.

Mittwoch wurden diese Alternativen – Gehaltsverzicht für alle oder Kündigungen – laut STANDARD-Informationen aus der Mediengruppe Österreich von Herausgeber und Gründer Wolfgang Fellner an die Belegschaft kommuniziert. Fellner soll Teilzeit/Gehaltsverzicht als Zukunftsmodell für die Medienbranche dargestellt haben, andere Häuser würden dem Beispiel folgen, habe er erklärt.

Die Mediengruppe Österreich entschied sich in der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020 sehr frühzeitig für Kurzarbeit. Die Erfahrungen mit den Kurzarbeitsmodellen hätten das Management offenbar darauf gebracht, weiterhin auf Teilzeitmodelle zu setzen, wurde in der Belegschaft spekuliert.

Wolfgang Zekert, Geschäftsführer und Co-Geschäftsführer einer Reihe von dutzenden Firmen der Mediengruppe, bestätigte, dass es diese Alternativen gebe. Der Betriebsrat habe den Gehaltsverzicht und die Viertagewoche vorgeschlagen.

Frühwarnung über Kündigungen

Zekert selbst hatte das Thema bereits gegenüber der APA aufgeworfen, als diese Ende Dezember nach dem STANDARD von den Frühwarnungen über Kündigungen an das AMS berichtet hatte.

  • Die Warnmeldungen an das AMS umfassten bis zu 18 zu kündigende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Media Content and Cityservice GmbH. Sie steht zu 100 Prozent im Eigentum der Mediengruppe "Österreich" GmbH und beschäftigte zuletzt 84 Angestellte.
  • Die oe24 GmbH, die etwa das Onlinenachrichtenportal oe24.at betreibt, warnte das AMS, sie könnte sich von elf der insgesamt 57 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trennen.
  • Die Mediengruppe "Österreich" GmbH selbst, welche die Tageszeitung "Österreich" und andere Printmedien herausgibt, meldete 14 der insgesamt 74 Angestellten dem AMS.

Zekert kündigt auf STANDARD-Anfrage für kommende Woche weitere Gespräche mit der Belegschaft über die Alternativmodelle mit Gehaltsverzicht und Teilzeit an. (fid, 14.1.2022)