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Foto: REUTERS/Matthias Rietschel

Am Donnerstag wollten in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden laut Polizeiangaben etwa 2.000 Kritiker der Corona-Maßnahmen vor dem Universitätsklinikum protestieren. Zu der Kundgebung hatte die rechtsextreme Gruppierung "Freie Sachsen" aufgerufen.

Um dies zu verhindern, stellten sich dutzende Studierende der Fächer Human- und Zahnmedizin der Technischen Universität vor das Gebäude. Dabei trugen sie weiße Ärztekittel und hielten Schilder mit Aufschriften wie "Impfen statt Schimpfen" und "Keine Macht den Rücksichtslosen" hoch.

Studierende eingekesselt

Die Dresdener Polizei kesselte die Studenten umgehend ein. Ihnen wird ein Verstoß gegen die sächsische Corona-Verordnung und das Versammlungsgesetz vorgeworfen, das Demonstrationen mit maximal zehn Teilnehmern zulässt. Laut "Tagesspiegel" störten die Beamten vor allem die weißen Kittel, da diese angeblich gegen das Uniformierungsverbot auf Demonstrationen verstoßen würden.

Polizei dementiert

Es wurden 22 Ordnungswidrigkeitsanzeigen gegen die Studierenden verhängt. Auf Twitter dementierte die Polizei Sachsen die Augenzeugenberichte und erklärte, von einem Uniformierungsverbot sei nicht die Rede gewesen.

Ministerpräsident Michael Kretschmer stellte sich hingegen auf die Seite der Gegendemonstranten und lobte deren Einsatz.

Die Einsatzleitung erklärte, bei der Räumung eines Straßenabschnitts seien die Studierenden in einer "unübersichtlichen und dynamischen Situation" von Polizeibeamten aus Berlin festgesetzt worden.

Aufseiten der als "Spaziergang" deklarierten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen nahm die Polizei Personalien auf. Es wurden mindestens 51 Anzeigen wegen Verstößen gegen die sächsische Corona-Notfallverordnung, Beleidigung sowie wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte aufgenommen.

Die Polizei hatten die Universitätsklinik rundum abgesichert. Vor jedem Eingang standen Polizeiautos. Zudem waren zwei Wasserwerfer und ein Räumpanzer aufgefahren. Ein Hubschrauber kreiste über der Stadt. Insgesamt waren mehr als tausend Polizisten im Einsatz. (red, 14.1.2022)