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Serien wie "Stranger Things" sorgen bei Netflix für weiterhin steigende Abonnentenzahlen.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Amy Sussman

Am Freitag hat der Streaming-Anbieter seine Preise in den USA und in Kanada erhöht. Alle Angebote, in den Vereinigten Staaten gibt es etwa drei unterschiedliche Pakete, wurden um ein bis zwei Dollar angehoben. Auch für Bestandskunden sollen diese Anpassungen gelten, auch wenn erst später in diesem Jahr.

Mehr Konkurrenz

Über Preiserhöhungen in anderen Ländern ist derzeit noch nichts bekannt, aber sie scheinen wahrscheinlich. Zuletzt erhöhte Netflix 2020 die Preise in den USA, und nur knapp zwölf Monate später folgten Anpassungen in Europa. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters ließ ein Sprecher von Netflix wissen: "Wir aktualisieren unsere Preise, damit wir weiterhin eine große Auswahl an hochwertigen Unterhaltungsoptionen anbieten können."

Weiterhin würden mehrere Abos dafür sorgen, dass jeder das passende Angebot findet, so der Sprecher weiter.

Aufgrund der steigenden Konkurrenz muss sich Netflix auch künftig gut positionieren, um am umkämpften Streaming-Markt die Nummer eins zu bleiben. Zumindest an der Börse sorgte die Ankündigung für einen Anstieg der Aktie um knapp drei Prozent. Auch bei den Kunden erwarten Analysten keine Trotzreaktionen. Schon die letzten Erhöhungen hätten gezeigt, dass man eine "Marktmacht" sei, so Mark Mahaney von Evercore ISI.

Große Pläne

Netflix investiert derzeit viel in die eigene Zukunft. Allein 2021 wurde laut Netflix eine Summe von rund 17 Milliarden Dollar für Eigenproduktionen ausgegeben. Nicht ohne große Erfolge zu feiern. So wurde etwa das Westerndrama "The Power of the Dog" mit Benedict Cumberbatch bei der diesjährigen Golden-Globe-Verleihung mit drei Preisen ausgezeichnet, darunter als bester Film in der Kategorie Drama. Für die erfolgreichste Netflix-Serie aller Zeiten, "Squid Game", bekam zumindest Yeung-Su Oh den Preis für den besten Nebendarsteller in einer Serie.

Hinzu kommt der Ausbau des Gaming-Angebots, das sich seit kurzem in der Netflix-App findet. Das Angebot ist noch sehr überschaubar und bietet etwa wenig komplexe Renn- und Kartenspiele beziehungsweise die Rollenspiele zur hauseigenen Erfolgsserie "Stranger Things". Der Konzern scheint allerdings ambitioniert, diesen Sektor noch weiter ausbauen zu wollen.

Kommendes Jahr könnte die Luft dennoch dünn werden. Neue Dienste wie Paramount+, von der Relevanz wichtiger werdende Services wie Disney+ oder auch die auslaufenden Lizenzen bei diversen Netflix-Marken könnten zu großen Herausforderungen heranwachsen. (red, 17.1.2022)