Der Polizeieinsatz in Salzburg endete mit drei Schüssen. Der mutmaßliche Täter wurde am Oberschenkel verletzt.

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Am Montagmorgen ist ein Mann im Salzburger Stadtteil Lehen bei einem Polizeieinsatz angeschossen worden. Der in Salzburg lebende 25 Jahre alte Somalier soll zuvor mit einem Messer aus einem brennenden Wohnhaus gelaufen sein und damit Anwohner und Passanten bedroht und attackiert haben. Die Passanten blieben jedoch unverletzt.

Der Täter flüchtete zu Fuß. Eine Polizeistreife stellte den Verdächtigen an der Linken Glanzeile. Der Mann habe den polizeilichen Anweisungen keine Folge geleistet und sei mit dem Messer auf die Polizisten losgegangen, berichtete die Polizei Salzburg. Daraufhin gaben die Polizisten drei Schüsse ab, um den Angriff zu stoppen. Der Mann wurde dabei im Bereich des Oberschenkels verletzt. Nach der Erstversorgung wurde der Mann vorläufig festgenommen und ins Universitätsklinikum Salzburg gebracht. Er musste operiert werden, schwebt aber nicht in Lebensgefahr.

Wie ein Polizeisprecher zur APA sagte, sei ein Terrorverdacht wohl auszuschließen, derzeit deute vieles auf einen psychischen Ausnahmezustand des Täters hin. Allerdings sei es noch zu früh, verbindliche Aussagen zu treffen.

Bewohner in Hotel untergebracht

Die Feuerwehr verständigte in den frühen Morgenstunden die Polizei aufgrund des Wohnhausbrandes in Lehen. Zeitgleich langten weitere Notrufe bei der Polizei ein, die berichteten, dass eine Person mit einem Messer aus dem Wohnhaus gelaufen sei. Der Mann dürfte in dem brennenden Haus gelebt haben. In dem Wohnhaus erlitten zwei Bewohner eine Rauchgasvergiftung und wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Wohnung, in der das Feuer ausgebrochen ist, dürfte bei dem Brand völlig zerstört worden sein.

Insgesamt wurden 30 Personen evakuiert, einige Leute wurden mit der Drehleiter aus ihren Wohnungen geborgen. 27 Bewohner wurden in einem nahe stehenden Hotel untergebracht. Das Haus wurde großräumig abgesperrt und ist derzeit nicht bewohnbar.

Das Landeskriminalamt Salzburg führt die Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch, dem Motiv und den näheren Tatumständen, insbesondere auch zur Brandursache und etwaigen weiteren Tathandlungen des Täters.

Das Feuer in der Wohnung dürfte der Somalier laut Brandexperten des Landeskriminalamts und eines Sachverständigen selbst verursacht haben. Ob fahrlässig oder vorsätzlich, das sei laut einem Sprecher der Polizei noch Gegenstand der Ermittlungen. Eine technische Brandursache schlossen die Brandermittler mit hoher Wahrscheinlichkeit aus. (Stefanie Ruep, luza, 17.1.2022)