Ein Telefon etwas älteren Datums.

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Die Meldestelle für Rufnummernmissbrauch warnt vor einer neuen Betrugsmasche bei unerwünschten Anrufen, die seit einigen Tagen gehäuft bei der Meldestelle für Rufnummernmissbrauch verzeichnet wird. Betrüger rufen demnach mit österreichischen Telefonnummern an und geben sich auf Englisch als Polizisten oder Kriminalbeamte aus. Ihr Ziel sind Geldtransfers oder Datenspionage.

"Unter Vorspiegelung völlig falscher Tatsachen wollen die vermeintlichen Polizisten bei den Angerufenen Angst und Unsicherheit erzeugen und in Folge zumeist Geldtransfers veranlassen und Daten ausspionieren", warnt Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Regulierungsbehörde RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post am Montag vor derartigen Anrufen. Gesprochen wird Englisch – allein dieser Umstand sollte einen misstrauisch werden lassen. "Legen Sie also sofort auf, wenn Sie derartige Anrufe erhalten", lautet der Rat von Steinmaurer.

Fälschung

Die am Display angezeigten Telefonnummern sind bei Betrugsanrufen immer gefälscht. "Das ist mit der Angabe eines falschen Absenders bei Brief- oder Postsendungen vergleichbar. Eine Postsendung wird trotzdem zugestellt, selbst wenn ein falscher Absender angegeben ist! Anrufe werden ebenfalls zugestellt, ganz egal, welche Nummern am Display angezeigt werden. Misstrauen Sie daher einer am Display angezeigten, unbekannten Telefonnummer", erklärt Steinmaurer. Vor allem werde die Exekutive niemals jemanden telefonisch von einem Strafverfahren oder Ähnlichem in Kenntnis setzen.

Rufnummernbereiche, die missbräuchlich verwendet werden, werden unter rufnummernmissbrauch.at gelistet. Dort finden Betroffene auch ein Formular, um weitere verdächtige Nummern zu melden. Damit kann die RTR die Liste der betroffenen Vorwahlen immer aktuell halten, rechtzeitig Ping-Wellen erkennen und die Bevölkerung informieren. Auch für österreichische Betreiber bilden die Meldungen eine Grundlage für Gegenmaßnahmen, etwa durch die Möglichkeit einer zeitweiligen Sperre bestimmter Telefonnummern. (APA, 17.1.2022)