Parkscheinautomaten sind in der Regel frei von QR-Codes.

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Cyberkriminelle haben sich eine neue Betrugsmasche einfallen lassen. Um Autofahrer um ihr Verdientes zu erleichtern, greifen sie dabei auch zu höchst analogen Maßnahmen. Sie bekleben Parkscheinautomaten mit QR-Codes, berichtet Ars Technica.

Entdeckt wurde der Scam von Parkwächtern im US-Bundesstaat Texas, konkret auf Automaten in den Metropolen Houston, San Antonio und Austin. Der clevere wie bösartige Trick ist aber freilich universell anwendbar.

Fake-Bezahlseite

Allein in San Antonio fand man im vergangenen Dezember über 100 aufgeklebte QR-Codes, in Austin wird von 29 berichtet. Diese suggerieren Autofahrern eine Möglichkeit, ihre Parkscheine bequem per Handy zu bezahlen, was etwa nützlich ist, wenn gerade kein passendes Bargeld zur Hand ist.

Das Scannen des Codes führte auf eine "Quick Pay Parking"-Website. Wer darüber eine Zahlung vorgenommen hatte, überwies dabei Geld und Kreditkartendaten direkt an die Betrüger – freilich ohne im Gegenzug einen Parkschein zu erhalten. Die betrügerische Website ist mittlerweile offline. Wer dahintersteckt, ist Gegenstand von Ermittlungen. Unklar ist auch, wie viele Opfer darauf hereingefallen sind.

Gegenüber dem Lokalsender NBX KXAN gab das Parkmanagement der Stadt Austin zu Protokoll, dass man keine QR-Codes verwende. Ein Grund dafür sei auch, dass sich diese zu einem solchen Zwecke einfach fälschen lassen. Man werde die rund 900 Parkscheinautomaten der Stadt weiter regelmäßig überprüfen und ruft die Bürger auch dazu auf, die Polizei zu informieren, wenn jemand ohne Abzeichen der Stadtverwaltung sich an den Automaten zu schaffen macht. Wer den Verdacht hat, Opfer von Kreditkartenbetrug geworden zu sein, solle zudem eine Anzeige aufgeben und seinen Kartenanbieter umgehend informieren.

Achtung

In Österreich sind Parkscheinautomaten in der Regel auch nicht mit einem QR-Code versehen, insbesondere keinem, der mit einer Bezahlmöglichkeit verknüpft ist. Die Geräte bieten selbst Barzahlung, einen Karteneinschub und in vielen Fällen auch bereits einen NFC-Leser für das Zahlen mit dem Handy oder mit Karten mit entsprechendem Chip an. (red, 17.1.2022)