Der Jahresanfang ist traditionell die Zeit, in der sich viele Gedanken machen, wohin es künftig für sie gehen soll. Auch im beruflichen Kontext haben die Österreicherinnen und Österreicher laut einer aktuellen Umfrage einige Vorsätze gefasst: Während 19 Prozent heuer darauf achten möchten, weniger Stress im Beruf zu haben, wollen sich 14 Prozent mehr auf den Job konzentrieren. Etwas mehr als jeder Zehnte plant, außerdem mehr Zeit in Weiterbildung zu investieren (zwölf Prozent), und fast ebenso viele wollen sich in diesem Jahr beruflich verändern und einen neuen Job suchen (elf Prozent).

Man kann aber auch einen langfristigeren Ansatz wählen und sich überlegen: Wo will ich in fünf Jahren hin? Und wo müsste ich in einem Jahr sein, um das zu erreichen? Dafür muss man nicht zwingend nach den großen Veränderungen suchen. Wenn der Kurs stimmt, reicht es dranzubleiben und das wertzuschätzen, was man bis jetzt geschafft hat. Unabhängig davon, was jede und jeder persönlich in diesem Jahr erreichen möchte, gibt es Tipps, wie die Umsetzung besser gelingt:

1. Konkrete Ziele setzen

Eine zentrale Erkenntnis der Psychologie zum Thema Zielsetzung ist, dass wir mit konkreten Zielen bessere Leistungen bringen. Und zwar dann, wenn sie genau ausformuliert und ausreichend herausfordernd, aber nicht überfordernd sind. Wer beispielweise zufriedener im Job sein möchte, sollte sich überlegen, woran sich diese Zufriedenheit festmachen lässt. Für manche kann das weniger Stress im Arbeitsalltag bedeuten, für andere wiederum neue Projekte zu übernehmen.

2. In Etappen denken

Eine weitere Erkenntnis aus der Forschung: Es ist sinnvoller, sich Etappenziele zu setzen, als sich gleich das große Ganze vorzunehmen. Wer beispielsweise im Arbeitsalltag erholter sein möchte, sollte sich überlegen, welche Schritte dafür notwendig sind. Woher kommt die Belastung, und was hilft dagegen? Beispiele können das Abhalten regelmäßiger Pausen oder das Stummschalten von Nachrichten und Anrufen außerhalb der Dienstzeiten sein. Wer immer wieder Teilziele erreicht, sorgt außerdem für zusätzliche Motivation dranzubleiben – gerade bei langfristigen Vorhaben.

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Entscheidend für den Erfolg ist vor allem das System, mit dem wir unser Ziel verfolgen.
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3. Weniger ist mehr

Ein Tag hat auch in diesem Jahr nur 24 Stunden. Um die eigenen Ziele auch wirklich in die Tat umsetzen zu können, ist es notwendig zu priorisieren und nicht zu versuchen, alles gleichzeitig zu schaffen. Das heißt: Fokussieren Sie sich lieber auf ein paar wenige Ziele, die sich auch tatsächlich umsetzen lassen.

4. Der Weg zum Ziel

In der Literatur wird oft zwischen Ziel und System unterschieden: Das Ziel gibt die Richtung vor, das System ist der Weg dahin. Und entscheidend für den Erfolg ist das System. Ein Beispiel dafür bietet eine ältere Studie: Drei Gruppen von Mädchen sollen das Dartspielen lernen. Die erste Gruppe sollte versuchen, die höchstmögliche Punktezahl zu werfen, die zweite sollte nur versuchen, die Bewegung richtig zu machen, und die dritte sollte beides verbinden. Die Gruppe, die beides gemacht hat, hat die besten Ergebnisse erzielt, und die, die nur auf die Punkte schauen sollten, waren am schlechtesten.

5. Geduldig sein

Wenn es um die Umsetzung geht, ist oft die erste Hürde die größte – und zwar die eigene Komfortzone zu verlassen. Ein Ziel zu erreichen ist nun mal mit einem gewissen Aufwand verbunden. Und solche Prozesse brauchen viel Geduld – gerade wenn es darum geht, Gewohnheiten zu verändern oder gar abzulegen.

6. Flexibel bleiben

Und was ist, wenn man merkt, dass es doch nicht klappt? Dann heißt es: flexibel bleiben und bereit sein, nachzubessern. Komplett aufgeben muss man die gesetzten Ziele nämlich in den meisten Fällen nicht. Wie wir bereits wissen, macht das System dahinter den Unterschied. Außerdem gehören Rückschläge auf dem Weg zum Erfolg dazu. (dang, 19.1.2022)