Haustiere sind in die Top Ten der Wohlfühlindikatoren aufgestiegen.

Foto: Getty Images / iStockphoto

Wien – In den vergangenen zwei Jahren haben die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung das Leben der Österreicher geprägt. Lockdowns, vorverlegte Sperrstunden, Homeoffice, Kurzarbeit, Ausgangsbeschränkungen, Home-Schooling – oft war es nicht leicht, den neuen Alltag zu bewältigen. Doch wie beurteilen die Österreicher selbst ihre Lage? "Gar nicht schlecht", sagt Michael Miskarik, Leiter der HDI Lebensversicherung in Österreich.

Die HDI hat zum dritten Mal den Lebenswert-Index der Österreicher erhoben und dafür 1049 Befragungen in allen Bundesländern durchgeführt. Gefragt werden die Österreicher dabei, was ihr Leben lebenswert macht und wie es um ihre finanzielle Absicherung steht.

Mit einem Index von 7,36 (auf einer Skala von null bis zehn) haben die Österreicher das Jahr 2021 als ebenso lebenswert empfunden wie 2019 – damals stand der Index bei 7,35. Im Jahr eins der Pandemie (2020) kletterte der Index gar auf 7,49. Miskarik erklärt das damit, dass viele Menschen das Homeoffice als angenehm empfunden und sich 2020 viele ihr Eigenheim im Zuge der Pandemie verschönert haben. Bei Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2000 Euro ist der Lebenswert überdurchschnittlich hoch.

"Familie" und "Gesundheit" wichtige Parameter

Die zahlreichen Einschränkungen der vergangenen Monate hatten insgesamt also wenig Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden der Menschen. "Familie" (53 Prozent) und "Gesundheit" (46 Prozent) werden als die wichtigsten Lebenswert-Faktoren genannt. Danach folgen "Freunde" mit 28 Prozent sowie "finanzielle Sicherheit" und "eigene vier Wände" mit jeweils 25 Prozent Zustimmung. In der aktuellen Umfrage rangieren auch "Haustiere" unter den Top Ten.

Auf die Frage nach der Wichtigkeit der finanziellen Absicherung antworteten 52 Prozent der Befragten zwar mit den höchsten Skalenwerten neun und zehn. Doch beim Punkt Eigenvorsorge "gibt es Lücken", sagt Miskarik. 36 Prozent setzen für die Vorsorge auf eine Lebensversicherung, 29 Prozent legen Geld auf ein Sparbuch, 22 Prozent veranlagen mit Fonds. 28 Prozent legen nichts für später zurück. Mehr als die Hälfte gibt an, sich eine Vorsorge nicht leisten zu können. Berater und die Politik hätten hier noch viel Arbeit, um die Wichtigkeit der Vorsorge zu verdeutlichen, sagt Miskarik. (bpf, 19.1.2022)