Mit dem soeben fertiggestellten Wohnhochhaus "The Metropolitan" wurde nun auch das letzte Grundstück mit Hochhauswidmung im Wiener Sonnwendviertel bebaut. Das Gebäude im "Tetris-Style" zeigt, wie multifunktional städtisches Wohnen sein kann

Frühstücken mit Blick auf den Stephansdom, arbeiten im hauseigenen Coworking-Space, zu Mittag Sushi vom Lokal im Erdgeschoß, am Nachmittag im Fitnessraum schwitzen und dann auf der Dachterrasse mit Freunden "chillen": Dies sind nur einige Möglichkeiten, die das Wohnen in "The Metropolitan" am Wiener Hauptbahnhof bietet.

Foto: Michael Hierner / hierner.info

Das neunzehnstöckige Hochhaus wurde vom Wiener Architekturbüro Delugan Meissl Associated Architects (DMAA) gestaltet. Während es vom Hauptbahnhof aus betrachtet recht schlank wirkt, entsteht vom Helmut-Zilk-Park aus gesehen fast der Eindruck, "The Metropolitan" wäre ein Ensemble aus zwei Baukörpern.

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Neben der weißen Fassade im "Tetris-Style" sticht sofort ein dominanter Vorsprung in der Mitte des 61 Meter hohen Baukörpers ins Auge. Diese Kante ist der Form des Bauplatzes geschuldet und trägt gleichzeitig dazu bei, sowohl den Wind als auch den Lärm vom angrenzenden Hauptbahnhof zu verringern.

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Der Platz vor dem Gebäude ist eine öffentliche Plaza mit Geschäftslokalen sowie dem Haupteingang ins Haus. Dieser überrascht mit einem überdimensionalen Screen sowie einem neuartigen Zutrittssystem – dem Kone Residential Flow. Sensoren erkennen den Bewohner, öffnen die Eingangstür, rufen den Lift und steuern ihn vollautomatisch ins richtige Stockwerk.

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Dank dieses smarten Zutrittssystems erspart sich der Bauträger nicht nur die Gegensprechanlage in der Wohnung, sondern auch die teure und fehleranfällige Verkabelung. Steht ein Besucher vor der Eingangstür, so wird ein Video auf eine App am Handy des Bewohners übertragen. Mit einem Klick kann dann die Eingangstür geöffnet werden, und auch der Lift weiß dann schon, in welches Stockwerk der Besucher will. Dazu muss sich der Mieter nicht einmal in seiner Wohnung befinden. Mit der App können auch andere Familienmitglieder die virtuelle Klingelanlage bedienen.

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Die 370 Mietwohnungen gibt es in Größen zwischen 33 und 83 Quadratmetern. Jede Wohneinheit verfügt über eine moderne Ausstattung inklusive einer Küche sowie einem Balkon. Der kleinste Grundriss einer Single-Wohnung zeigt, wie minimalistisch die Architekten den Raum aufgeteilt haben. Er wird durch zwei Mauern (rot) in Zonen unterteilt, die fließend ineinander übergehen. Nur die Toilette ist vom Wohnraum mit einer Tür getrennt.

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Im Gegensatz zur südlichen, gewollt chaotisch anmutenden "Tetris-Fassade" zeigt die Nordseite des Gebäudes ein völlig anderes Bild. Die unzähligen dreieckigen Balkone sind in einem strengen Raster ausgerichtet, der den Eindruck einer scharfen Raspel erweckt. Mit diesem architektonischen Trick soll der Lichteinfall trotz auskragender Balkone optimiert werden.

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Ein besonderes Highlight ist die Dachterrasse im 19. Stock. Sie steht den Bewohnern rund um die Uhr zur Verfügung und lädt mit einem atemberaubenden Blick über Wien zum Entspannen ein. Sie fungiert auch als Raum zum Feiern sowie als Sonnendeck mit hölzernen Bänken.

Foto: Michael Hierner / hierner.info

Ein weiteres Angebot im "The Metropolitan" ist der hauseigene Coworking-Space. Er steht den Bewohnern ab März zur Verfügung und kann außerhalb der Mietwohnung als alternativer Arbeitsplatz genutzt werden. Der zweistöckige Raum mit unterschiedlichen Schreibtischflächen sowie einer Küche wird den Bewohnerinnen und Bewohnern kostenlos und ohne vorherige Buchung zur Verfügung stehen.

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Kostenlos oder vielmehr: im Preis inbegriffen. Denn die monatlichen Gesamtmieten in dem Haus beginnen bei knapp 700 Euro für eine Ein-Zimmer-Wohnung (30 Quadratmeter) im 1. Stock und reichen bis 2.400 Euro für vier Zimmer (82 Quadratmeter) ganz oben. Vermietet wird provisionsfrei, allerdings nicht unbefristet, sondern zunächst für zehn Jahre.

Ebenfalls im Hochhaus befinden sich ein Fitnessraum sowie ein multifunktionaler Outdoor-Sportbereich, der als Spielplatz für Jung und Alt genutzt werden kann. Auch ein Fahrradraum, Lagerräume sowie 110 Tiefgaragenplätze stehen den Mietern zur Verfügung. Ein Fahrradverleih ist in Planung.

Foto: Michael Hierner / hierner.info

Die Baukosten des etwa 24.700 Quadratmeter Nutzfläche umfassenden Hochhauses beliefen sich auf circa 42 Millionen Euro. Das Projekt wurde von STC errichtet und an Art-Invest Real Estate verkauft. Das Projekt wurde im Dezember 2021 fertiggestellt und richtet sich vor allem an jene, die einen urbanen Lebensstil im Herzen der Metropole Wien bevorzugen. (Michael Hierner / www.hierner.info, 20.1.2022)

Links

the-metropolitan.at

dmaa.at/work/the-metropolitan

art-invest.com

Foto: Michael Hierner / hierner.info