Bischof Elmar Fischer starb am Mittwoch mit 85 Jahren. Wegen seinen Aussagen über Homosexualität und Berichten über Gewalt gegen ehemalige Schüler war er in der Vergangenheit in Kritik geraten.

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Wien – Der emeritierte Feldkircher Bischof Elmar Fischer ist tot. Er starb Mittwochfrüh im dortigen Landeskrankenhaus, wo er wegen einer schweren Covid-Erkrankung auf der Intensivstation behandelt wurde, wie die Diözese laut Kathpress mitteilte. Fischer war von 2005 bis 2011 der dritte Diözesanbischof der erst 1968 errichteten Diözese Feldkirch. Er lebte zuletzt zurückgezogen in einer geistlichen Gemeinschaft im Bregenzerwald und stand im 86. Lebensjahr.

Der Feldkircher Bischof Benno Elbs hob in einer ersten Stellungnahme Fischers Einsatz für die Familien hervor. "Mit seinem jahrelangen Engagement hat er wichtige Akzente für die Wertschätzung und die Unterstützung von Familien in unserem Land gesetzt", sagte Elbs. "Wer Bischof Elmar als Mensch näher gekannt hat, weiß um seinen schlichten und einfachen Lebensstil, sein tiefes Gottvertrauen und seine Verwurzelung im Gebet, die ihm auch in schwierigen Momenten viel Kraft gegeben hat. Auch wenn er mit manchen seiner Aussagen polarisiert hat, bestimmten die Sorge um das Wohl der Menschen und die Verkündigung des Evangeliums sein Leben."

Problematische Äußerungen und Gewaltvorwürfe

Auch der Salzburger Erzbischof und Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner, würdigte die Verdienste des Verstorbenen: "Eheleute und Familien waren ihm ein Herzensanliegen. Zeitlebens hat er – treu seinem Wahlspruch – das Reich Gottes gesucht und die Zugaben des Lebens mit Dankbarkeit empfangen. Lieber Bischof Elmar, vergelt's Gott für all das Gute, das du getan hast."

Fischer wurde am 6. Oktober 1936 in Feldkirch-Tisis geboren und wuchs dort auf. Am 29. Juni 1961 wurde er zum Priester geweiht. Nach mehreren beruflichen Stationen wurde er 1989 vom damaligen Feldkircher Diözesanbischof Küng zum Generalvikar ernannt. 2005 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Diözesanbischof, die Bischofsweihe erfolgte am 3. Juli 2005.

Mit manchen Aussagen sorgte der Bischof für Aufsehen und kontroversielle Diskussion. So etwa im Jahr 2009, als er Homosexualität für "heilbar" erklärte und sich tags darauf dafür entschuldigte. 2010 war er auch mit Gewaltvorwürfen aus den 1960er- und 1970er-Jahren konfrontiert. Nach einer Überprüfung entschuldigte er sich in persönlichen Briefen bei vier Männern, die ihn beschuldigt hatten. (APA, 19.1.2022)