Vor drei Jahren fand die Leipziger Buchmesse zuletzt statt. Ob es sie heuer wieder geben wird, ist noch ungewiss.

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Leipzig – Nach zwei coronabedingten Absagen in Folge soll die Leipziger Buchmesse in diesem März wieder stattfinden. "Wir sind fest entschlossen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die es unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen gibt", sagte Messe-Direktor Oliver Zille der dpa. Die Branche wolle die Frühjahrsschau. Zudem müssten jetzt Lösungen für Veranstaltungen gefunden werden. Österreich plant heuer eine "Auftaktveranstaltung" für seinen auf 2023 verschobenen Gastlandauftritt.

Eine endgültige Garantie, dass sich die Buchbranche vom 17. bis 20. März in Leipzig treffen wird, gibt es allerdings noch nicht. Bisher lassen die Corona-Regeln in Sachsen eine Messe noch nicht wieder zu. Erst in der nächsten Corona-Schutzverordnung ab 7. Februar werden Weichenstellungen erwartet. Zille betonte aber, dass Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) öffentlich positive Signale für die Buchmesse gesendet habe. Darum werde weitergeplant.

Kritische Masse

Zudem müssten sich genug Aussteller zur Messe bekennen, sagte Zille. "Wenn zu viele Aussteller absagen, können wir keine Messe durchführen." Bisher hätten rund 75 Prozent der Aussteller aus Vor-Krisen-Zeiten fest zugesagt. "Das ist ein starkes Statement." Die Buchmesse habe jetzt eine Blitzumfrage gestartet, ob die Verlage weiter zu dieser Entscheidung stünden. Zwar gebe es diesmal dank einer Förderung durch das Bundesministerium für Kultur und Medien vorteilhafte Stornobedingungen für Fläche und Stände, aber die Aussteller trügen trotzdem Risiken wie etwa die Kosten für ihren eigenen Messebau, sagte Zille.

Eines jedoch steht jetzt schon fest: Eine Buchmesse 2022 wäre deutlich kleiner als die bisher letzte Messe im Jahr 2019. Nach den Corona-Regeln, die bis zum November für Messen galten, durften höchstens 25.000 Gäste pro Tag auf das Messegelände. Eine ähnliche Regelung wäre auch für März zwingend notwendig, damit eine Messebeteiligung für die Aussteller lohnend bleibe, sagte Zille. "Es wäre etwas gedimmt. Aber ich bin sicher, dass wir trotzdem eine inhaltlich starke Buchmesse erleben würden." 2019 waren an vier Tagen noch mehr als 200.000 Besucher in den Hallen gezählt worden.

Kein Alternativtermin

Auch für das Lesefest "Leipzig liest" liefen die Vorbereitungen, sagte der Messe-Chef. Rund 160 Veranstaltungsorte stünden bereit. "Die Orte sind mehr als gewillt, sich zu beteiligen." Dort würden dann jeweils eigene Zugangsregeln gelten. Für das Messegelände werde es voraussichtlich 3G für die Aussteller und 2G plus für die Besucher sein, sagte Zille. "Was letztendlich die Regeln genau sein werden, wissen wir erst mit der dann für die Messedurchführung geltenden Coronaschutzverordnung. Mit unserem erprobten Hygienekonzept können wir dann größtmögliche Sicherheit für unsere Aussteller und Besucher schaffen."

2020 war die Leipziger Buchmesse wegen des Aufflammens der Pandemie sehr kurzfristig abgesagt worden. 2021 hatten die Messe-Macher einen Termin im wärmeren Mai angepeilt, aber auch der wurde letztlich gestrichen. Für 2022 gilt nun das Motto: März oder gar nicht. (APA, 19.1.2022)