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Mia Mottley beim Weltklimagipfel in Glasgow im vergangenen November.

Foto: AP/Pezzali

Bridgetown – Die Regierung von Premierministerin Mia Mottley hat die erste Parlamentswahl in Barbados seit dem Bruch mit der britischen Krone voraussichtlich deutlich gewonnen. Nach Hochrechnungen örtlicher Medien in der Nacht auf Donnerstag könnte ihre Arbeitspartei BLP zum zweiten Mal in Folge alle 30 Sitze im Parlamentsunterhaus gewinnen. Barbados hatte sich am 30. November von der britischen Monarchie losgesagt und zu einer Republik erklärt.

Sandra Mason wurde die erste Präsidentin des Landes und löste Königin Elizabeth II als Staatsoberhaupt ab. Diese Rolle hatte die Queen noch innegehabt, obwohl Barbados bereits 1966 unabhängig geworden war. Das Land ist jedoch weiterhin Mitglied des Commonwealth.

Aufruf zum Kampf gegen Klimakrise

Mottley war bei der vorherigen Wahl 2018 die erste weibliche Regierungschefin des karibischen Inselstaats geworden. In einer nächtlichen Rede vor Anhängern im BLP-Hauptquartier in der Hauptstadt Bridgetown kündigte die 56 Jahre alte Juristin an, ihr neues Kabinett am Montag zu ernennen. International hatte sie im vergangenen Jahr bei der UN-Generalversammlung und bei der Weltklimakonferenz in Glasgow mit deutlichen Aufrufen zum Kampf gegen den Klimawandel und zur Unterstützung der besonders davon bedrohten Länder auf sich aufmerksam gemacht.

Mottley hatte am 27. Dezember eine vorgezogene Neuwahl ausgerufen. Zur Begründung nannte sie die politische Spaltung der Gesellschaft und die Notwendigkeit der Einigkeit. Die nächste Wahl in dem Land mit knapp 300.000 Einwohnern wäre regulär erst im kommenden Jahr fällig gewesen. Die Mitglieder des Oberhauses, des Senats, werden nicht vom Volk gewählt, sondern ernannt. (APA, 20.1.2022)