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Ein erneuter Crash lässt den Bitcoin-Preis auf unter 40.000 Dollar abstürzen.

Foto: EDGAR SU/Reuters

Für Krypto-Anleger gab es Freitagfrüh ein böses Erwachen. Nachdem Bitcoin und andere Währungen bereits Donnerstagabend zu schwächeln begonnen hatten, kam es in den darauffolgenden Stunden zu einer regelrechten Talfahrt. Der Bitcoin-Preis stürzte von knapp 43.500 Dollar am Nachmittag um 12 Prozent auf etwa 38.200 Dollar ab. Altcoins wie Ethereum, Solana oder Cardano gaben erwartungsgemäß noch stärker nach.

Auch Technologieaktien schwächeln

Der Kryptomarkt, der bereits in den vergangenen Wochen unter Druck war, bekommt die Nervosität der Börsen zunehmend zu spüren. Die straffere Geldpolitik der USA, die 2022 drei bis vier Zinserhöhungen plant, sowie wenig erbauliche Wirtschaftsdaten haben nach einer Mini-Erholung dafür gesorgt, dass der marktbreite Aktienindex S&P-500 auf das tiefste Niveau seit Oktober abrutschte.

Besonders betroffen vom Abwärtstrend sind Technologieaktien. Der Auswahlindex Nasdaq-100, der die 100 wichtigsten Technologieunternehmen abbildet, gab in den vergangenen fünf Tagen um über sieben Prozent nach. Einzelne Titel wie etwa Netflix, das mit seinem Ausblick in puncto Kundenwachstum und Umsatz enttäuschte, verlor nachbörslich gar 20 Prozent. Auch die asiatischen und europäischen Börsen zeigen am Freitagmorgen nach unten.

Bitcoin kann sich nicht emanzipieren

Der aktuelle Preisverfall bei Bitcoin und Co zeigt einmal mehr, dass die Entkoppelung des Kryptomarkts vom klassischen Aktienmarkt und somit vom etablierten Finanzsystem weiterhin Wunschdenken bleibt. Vor allem die Korrelation zu Technologieaktien zeigt, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen eher als Risikoinvestment in dieser Kategorie gesehen werden. Schwächelt der klassische Tech-Aktienmarkt, geht es auch bei Bitcoin entsprechend nach unten.

Der Einstieg von professionellen Anlegern und Finanzinstituten in den Kryptomarkt erweist sich damit einmal mehr als zweischneidiges Schwert. Das frische Kapital, das in den Markt geflossen ist, hat nach dem großen (Börsen-)Crash im März 2020 für enorme Gewinne bei Bitcoin und Altcoins gesorgt. Werden Anleger an der Börse nervös, ziehen sie aber auch aus dem Kryptomarkt schnell Investitionen ab.

Derartige Preisschwankungen sind im Kryptomarkt nichts Neues. Die Geldsummen, die mittlerweile bewegt werden, und die Geschwindigkeit, mit der der Preis nach oben schießt und dann wieder nach unten crasht, nehmen zu. (step, 21.1.2022)