In Niederösterreich mussten zahlreiche Fahrzeuge geborgen werden, darunter ein Linienbus auf der L130 bei Heiligenkreuz.

Foto: APA/BFKDO BADEN/STEFAN SCHNEIDER

Salzburg/Wals-Siezenheim/Wien – Das winterliche Wetter erschwert derzeit die Bedingungen auf Österreichs Straßen erheblich. Auf der Westautobahn (A1) am Walserberg in Salzburg kam es am Freitag kurz vor der Staatsgrenze zu Deutschland gegen 7.00 Uhr zu mehreren Verkehrsunfällen. Die Fahrbahn wurde in Richtung München komplett gesperrt, eine Spur konnte aber wenig später wieder für den Verkehr freigegeben werden, berichtete der ÖAMTC. Es kam zu Staus, die bis über den Knoten Salzburg (A1/A10) zurückreichten.

Gegen 9.00 Uhr mussten Auto- und Lkw-Fahrer mit Verzögerungen von rund einer halben Stunde vor dem Grenzübergang rechnen. Nach den teilweise starken Schneefällen ab dem späten Donnerstagnachmittag berichtete das Landesfeuerwehrkommando aber von keinem außergewöhnlichen Einsatzgeschehen in Salzburg. Allerdings mussten vereinzelt von der Straße gerutschte Fahrzeuge geborgen werden.

Im Flachgau wurden am Donnerstagabend bei zwei Verkehrsunfällen drei Personen leicht verletzt. Die Lenker hatten aufgrund des Schneefalls und der glatten Fahrbahn nicht mehr rechtzeitig vor einer Kreuzung anhalten können oder waren ins Schleudern geraten.

Auch im Bezirk Baden in Niederösterreich kam es ab Donnerstagnachmittag zu einer Vielzahl an Feuerwehreinsätzen. Die Wiener Außenring-Autobahn A21 musste drei Stunden lang komplett gesperrt werden, zahlreiche Fahrzeuge mussten geborgen werden.

Weiterer Schneefall erwartet

Auch in den kommenden Tagen setzt sich die winterliche Wetterphase fort. Schon am Samstag rechnet die Österreichische Unwetterzentrale mit kritischen Neuschneemengen entlang der östlichen Nordalpen. "Vor allem im Tiroler Unterland bis in die Obersteiermark und zum Alpenostrand schneit es verbreitet und häufig kräftig", prognostiziert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Am Sonntag schneit es vom Tiroler Unterland bis in die Voralpen Niederösterreichs zunächst häufig, vom Wiener Becken bis ins Burgenland sowie im Donauraum fällt zunehmend nasser Schnee oder Schneeregen. Die Intensität lässt dann jedoch nach, am ehesten muss man vom Mariazellerland bis zum Wienerwald noch mit anhaltendem Schneefall rechnen. Ganz im Westen sowie im Süden bleibt es meist trocken.

Bis Montag wird ein markanter Schneefall erwartet. "Besonders betroffen werden die Regionen von den Kitzbüheler Alpen über das Salzkammergut bis zum Mariazellerland und zum Semmeringpass sein – hier sind binnen 24 bis 36 Stunden verbreitet 30 bis 50 Zentimeter, in exponierten Lagen ab etwa 1.000 Metern auch bis zu ein Meter Neuschnee zu erwarten", erklärt Spatzierer. Entlang der östlichen Nordalpen wird die höchste Warnstufe erwartet.

Dünne Schneedecke im östlichen Flachland

Die Schneemengen in ganz tiefen Lagen wie dem Unterinntal oder dem Flachgau, aber auch in den Voralpen Ober- und Niederösterreichs sowie entlang der Mürz fallen geringer aus, hier sind zwischen zehn und 20 Zentimeter Nassschnee in Sicht. Im östlichen Flachland inklusive Wien ist die Entwicklung noch mit Unsicherheiten behaftet, sie hängt von der genauen Lage der Luftmassengrenze ab. Zu erwarten sind aber ein "Anzuckern" und eine dünne Schneedecke mit etwa zwei bis fünf Zentimetern Höhe. (red, APA, 21.1.2022)