Gegen Phyo Zeyar Thaw wurde die Todesstrafe verhängt.

Foto: Phyo Zeyar Thaw

Yangon (Rangun) – Ein Militärgericht in Myanmar hat am Freitag einen Abgeordneten der gestürzten Regierungspartei Nationale Liga für Demokratie (NLD) sowie einen bekannten Demokratieaktivisten zum Tode verurteilt. Das Gericht habe Phyo Zeyar Thaw und Kyaw Min Yu wegen "Terror"-Delikten verurteilt, teilte die Militärjunta mit

Die Vorwürfe.

Phyo Zeyar Thaw, dessen wirklicher Name Maung Kyaw ist, wurde demnach vorgeworfen, mehrere Angriffe auf Regimekräfte organisiert zu haben – darunter einen bewaffneten Angriff in einem Pendlerzug der Metropole Yangon, bei dem im August fünf Polizisten getötet wurden. Laut der Junta wurde er aufgrund eines "Hinweises und der Kooperation pflichtbewusster Bürger" im November in einer Wohnung in Yangon verhaftet.

Kyaw Min Yu, ein unter dem Namen Ko Jimmy bekannter Studentenaktivist während der Massenproteste von 1988, war im Oktober verhaftet worden, nachdem Polizisten sein Versteck in einem Vorort von Yangon gestürmt hatten. Die Behörden warfen ihm vor, mit Kommentaren in Online-Netzwerken soziale Unruhen angestachelt zu haben.

Junta geht gegen Aktivisten vor

Seit ihrem Putsch vor bald einem Jahr hat die Junta bereits dutzende Demokratie-Aktivisten zum Tode verurteilt. Allerdings wurde seit Jahrzehnten in Myanmar keine Hinrichtung mehr vorgenommen.

Die entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi (NLD) wird seit dem Putsch mit einer Reihe von Anschuldigungen überzogen. Ihr wird unter anderem Korruption, Geheimnisverrat und Wahlbetrug vorgeworfen. Insgesamt droht der 76-jährigen Friedensnobelpreisträgerin jahrzehntelange Haft. (APA, AFP, 21.1.2022)