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Die letzten offiziell gesicherten Daten in Bezug auf die Neuinfektionen der Ministerien hatte es zuletzt am Mittwoch gegeben.

Foto: REUTERS/DIEGO VARA

Wien – Beinahe zwei Jahre nach Pandemiebeginn hat es in Österreich am Samstag den dritten Tag in Folge keine gesicherten Corona-Zahlen aus Innen- und Gesundheitsministerium gegeben. Aktualisiert wurde immerhin das Corona-Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Demzufolge wurden am gestrigen Freitag 25.103 Neuinfektionen eingemeldet. Das ist nach den Ages-Zahlen der vierthöchste Wert seit Start der Pandemie vor 23 Monaten.

Unklar blieb am Samstag weiterhin, wie viele Menschen in den vergangenen Tagen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben sind. Hierzu hatte es von den Ministerien zuletzt am Mittwoch Zahlen gegeben, damals waren es bereits 13.956 Todesopfer. Die Ages hielt drei Tage später bei deutlich weniger Opfern – sie vermeldete am Dashboard 13.513 Tote.

Hospitalisierungen steigen wieder

Wieder am Steigen ist die Zahl der Hospitalisierungen. Doch auch hier ist ein Vergleich nicht aussagekräftig, da die Ages nicht mit dem Krisenstab deckungsgleiche Zahlen veröffentlicht. Am Samstag waren laut der Agentur jedenfalls 1.109 Covid-Patientinnen- und Patienten in Spitälern, davon 193 auf Intensivstationen und 916 auf Normalstationen. Am Freitag waren es laut Ages-Angaben 1.102 Patienten gewesen. Einen neuen Rekord-Wert gab es auch bei den aktiven Fällen. Laut Ages waren am Samstag österreichweit 235.638 Menschen bestätigt aktiv mit dem Coronavirus infiziert. Den bisherigen Rekord-Wert hat es laut AGES am Donnerstag mit 29.611 Neuinfektionen gegeben.

Weiter gestiegen ist auch die Sieben-Tage-Inzidenz. Österreichweit hat es in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner bereits 1.767 Neuinfektionen gegeben (Stand: Samstag, 14.00 Uhr). Am höchsten ist die Inzidenz in Tirol (2.604), gefolgt von Salzburg (2.558,7) und Wien (2.305,8), am niedrigsten im Burgenland (1.187,1) und in der Steiermark (1.157).

Anstieg um 646 Prozent

An diesen Zahlen zeigt sich deutlich, wie die Omikron-Variante des Coronavirus die Zahlen nach oben schnellen hat lassen. Drei Wochen zuvor, als Omikron die Delta-Variante allmählich verdrängte und zu dominieren begann, betrug die Sieben-Tage-Inzidenz österreichweit 224,3. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist seither um 646 Prozent in die Höhe gegangen.

Letzten klaren Daten am Mittwoch

Offiziell gesicherte Daten der Ministerien hatte es zuletzt am Mittwoch gegeben – mit 27.677 bestätigten Neuinfektionen war damals der bisherige Rekordwert in der Pandemie erreicht worden. Auf ähnlich hohem Niveau dürfte sich das Infektionsgeschehen seither bewegen, das AGES-Dashboard wies jedenfalls schon für Donnerstag mehr als 29.000 aus. Laut Gesundheitsministerium ist das EMS an sich voll funktionsfähig, alle Labormeldungen und Abrufe können uneingeschränkt stattfinden. Die Überarbeitung sei – nicht zuletzt aufgrund der hohen Fallzahlen – derzeit aber nicht reibungslos möglich, weshalb es vermehrt zu Verzögerungen oder Ausfällen bei der Veröffentlichung der bereinigten Daten komme.

An einer Lösung und Beschleunigung der Prozesse werde mit Hochdruck gearbeitet, was "die nächsten Tage in Anspruch nehmen" werde, hatte es am Freitagabend bezüglich der Datenprobleme geheißen. Im Schnitt der letzten sieben Tage waren die im EMS eingemeldeten Infektionszahlen um gut 900 Fälle höher als in der Meldung des Krisenstabs. Die stärkste Abweichung gab es am Mittwoch, als die EMS-Morgenmeldung 31.070 Neuinfektionen enthielt, in den bereinigten Zahlen waren es dann 27.677.

Impfzahlen weiterhin gering

Bedauerlicherweise keinen "Booster" gibt es indes bei den Impfzahlen. Obwohl der Nationalrat die Impfpflicht beschlossen hat und diese bereits in wenigen Wochen in Kraft tritt, war der Freitag der bisher schwächste Impf-Freitag des heurigen Jahres. 44.310 Menschen haben sich gegen Covid-19 immunisieren lassen, wovon laut Impfdashboard des Gesundheitsministeriums 31.620 Drittstiche waren. Die Erst- und Zweitstiche hielten sich mit 5.191 bzw. 7.499 in Grenzen. Zum Vergleich: an den beiden vorangegangenen Freitagen wurden über 65.000 (7. Jänner) bzw. über 67.000 (14. Jänner) Stiche zum Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf im Fall einer Infektion mit SARS-CoV-2 gesetzt.

Rund 17,32 Millionen Schutzimpfungen wurden seit der Verfügbarkeit von Impfstoffen in Österreich verabreicht, davon rund 4,24 Millionen Drittstiche. 6.439.678 Menschen haben derzeit ein aktives Impfzertifikat , was einem Anteil von 72,09 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Am höchsten ist die Impfquote im Burgenland (77,7 Prozent), am niedrigsten in Oberösterreich (67,7 Prozent). Teilweise deutlich über 70 Prozent liegen mittlerweile auch Niederösterreich (73,9 Prozent), die Steiermark (72,1 Prozent), Wien (71,0 Prozent) und Tirol (70,8 Prozent). (APA, 22.1.2022)