So kennen wir Honigbienen (Apis), hier zu Besuch bei einer Kornblume. Die fleißigen Nektar- und Pollensammlerinnen leben nur jeweils sechs bis acht Wochen, die Generation der Winterbienen hingegen mehrere Monate (Belichtungszeit 1/1000 Sek., Blende f/8, Lichtempfindlichkeit ISO 1000, Brennweite 105 mm Makro am APS-C-Sensor entspricht 157,5 mm umgerechnet aufs Kleinbildformat).

Foto: Michael Simoner

Es tut sich was im Bienenstock. Bei einem sonnigen Spaziergang vor wenigen Tagen im Südburgenland kamen wir am Waldrand zu einer Beute, wie Imkerinnen und Imker zur Behausung von Honigbienen sagen. Drinnen brummte es. Vor dem Eingangsschlitz der Nachbarbeute tummelten sich dutzende Bienen, entfernten sich aber nicht weit.

Bienen mitten im Winter? Ja, Honigbienen halten keinen Winterschlaf, sondern bilden im Stock eine Traube, in deren Zentrum sich die Königin befindet. Diese Winterbienen, ausschließlich weibliche Tiere, zittern sich in der kalten Jahreszeit gemeinschaftlich warm. Mit brummenden Good Vibrations können sie Zimmertemperaturen von 20 Grad Celsius und mehr erzeugen, an wärmeren Wintertagen bringen sie sogar den Müll (Kot) raus. Frühestens im Februar wird die Queen wieder Eier legen.

700 Wildbienenarten

Und wie überwintern Wildbienen? Nur bei wenigen Arten, die wie etwa Hummeln jährliche Staaten bilden, ist Überleben überhaupt vorgesehen – und dann auch nur für Königinnen. Solitäre Wildbienen hingegen haben schon vor Monaten für die neue Generation gesorgt. In Einzelkabinen in Pflanzenstängeln, unter der Erde oder im Totholz entwickelt sich der Nachwuchs vom Ei zur Larve, zur Puppe und zur Imago. Manche Arten kommen schon im Vorfrühling heraus, andere lassen sich trotz bereits erfolgter Metamorphose länger Zeit. In Österreich gibt es laut Naturschutzbund fast 700 Wildbienenarten. (Michael Simoner, 26.1.2022)

Eine Blattschneiderbiene (Megachile) ist etwa ein Drittel kleiner als ihre Cousinen im Bienenstock. Sie produziert keinen Honig, ist aber wie alle Wildbienen sehr wichtig für die Bestäubung. Hier zeigt sie, wie beweglich Bienen sind (1/500 Sek., f/7.1, ISO 400, 105 mm Makro, APS-C).
Foto: Michael Simoner
Die Graue Sandbiene (Andrena cineraria) ist zwar weitverbreitet, verliert aber durch Bodenversiegelung und den Einsatz von Pestiziden immer mehr Lebensraum (1/1000 Sek., f/8, ISO 640, 105 mm Makro, APS-C).
Foto: Michael Simoner
Auch das sind solitäre Sand- oder Erdbienen, die keinen Staat bilden. Ihre bis zu einem halben Meter tiefen Niströhren liegen aber oft dicht beieinander, dann spricht man von Kolonien (1/320 Sek., f/9, ISO 100, 105 mm Makro, APS-C).
Foto: Michael Simoner
Viele Bienenarten sind nur sehr schwer von einander zu unterscheiden. Ich hoffe, die bisherigen Angaben stimmen. Diese Gruppe ist leichter zu erkennen: die Langhornbienen (Tribus Eucerini). Allerdings haben nur Männchen diese ungewöhnlich langen Fühler (1/800 Sek., f/9, ISO 800, 105 mm Makro, gecropped).
Foto: Michael Simoner