Budapest – Der ungarische Turn-Olympiasieger Szilvester Csollany ist an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Der ungarische Turnverband bestätigte in der Nacht auf Dienstag den Tod des 51-Jährigen in einem Budapester Krankenhaus.

Der Spitzenturner wurde 2000 in Sydney Olympiasieger an den Ringen. Zwei Jahre später holte er im ungarischen Debrecen den Weltmeistertitel am selben Gerät. Zuvor hatte er in seiner Laufbahn fünf WM-Silbermedaillen und einen Europameistertitel gewonnen.

Trainer in Eisenstadt

Zuletzt war er in Österreich als Cheftrainer von Union Eisenstadt tätig. Der Verein äußerte sich am Dienstag in einer Stellungnahme: "Vor einem Jahr waren wir überglücklich, dass Szilvester Csollany bei uns das Training angefangen hat. Die Kinder haben noch im August mit ihm ein wunderbares Trainingslager in der Stadt Győr erlebt. Er war bis Mitte November bei uns tätig, bis er an Corona erkrankte. Anfang Dezember lag er schon im Spital. Gestern Abend kam die unfassbare Nachricht. Ein großer Verlust für uns, für sein Heimatland."

Im November erkrankte Csollany, der in der westungarischen Stadt Sopron lebte, an Covid-19. Im Dezember verschlechterte sich sein Zustand dermaßen, dass er in ein Krankenhaus in Budapest eingeliefert wurde. Er lag auf der Intensivstation und war an eine künstliche Lunge angeschlossen.

Späte Impfung

Im vergangenen Sommer hatte Csollany mit impfskeptischen Äußerungen aufhorchen lassen. Die entsprechenden Einträge auf seiner Facebook-Seite wurden jedoch inzwischen gelöscht.

Zuletzt hatte er sich aber nach Aussage ihm nahestehender Ärzte mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson impfen lassen. Allerdings soll der Zeitpunkt zu knapp vor seiner Ansteckung gelegen sein, sodass die Impfung ihre volle Wirkung noch nicht entfalten konnte. (APA, red, 25.1.2022)