Bestimmte Onlinedienste für Diplomaten sollen noch immer betroffen sein.

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Auf das kanadische Außenministerium ist eine Cyberattacke verübt worden. Auch mehrere Tage nach dem Angriff hätten kanadische Diplomaten noch immer keinen Zugriff auf bestimmte Onlinedienste, teilten die Behörden am Montag mit. Wer den Angriff ausgeführt hat, war nach Regierungsangaben zunächst unklar. Weitere Ministerien sind nach ersten Erkenntnissen nicht betroffen.

Der Cyberangriff ereignete sich den Angaben zufolge bereits am vergangenen Mittwoch. Einen Tag später forderte die für Cybersicherheit zuständige Behörde in Kanada eine Stärkung wichtiger Strukturen gegen "von Russland unterstützte Cyberbedrohungen".

Unklarer Ursprung

Am Montag erklärte die Regierung dann, es sei unklar, von wo aus die Attacke vorgenommen worden sei. Das Finanzministerium erklärte, dass die Regierung jeden Tag Cyberbedrohungen ausgesetzt sei. Diese könnten auf die "Angreifbarkeit von Systemen oder Anwendungen" zurückgehen oder aber auf "gezielte Attacken von äußeren Akteuren", die "Informationen abgreifen" wollten.

Der Cyberangriff erfolgte inmitten der großen Spannungen zwischen dem Westen und Russland im Ukraine-Konflikt. Die ukrainische Regierung gibt an, "Beweise" für eine russische Verwicklung in einen großen Cyberangriff zu haben, bei dem vor kurzem mehrere ukrainische Regierungswebsites attackiert worden waren. Der Kreml bestreitet eine Beteiligung.

An der ukrainischen Grenze hat Russland in den vergangenen Wochen zehntausende Soldaten zusammengezogen. Der Westen befürchtet deshalb einen russischen Einmarsch in die Ukraine. (APA, 25.1.2022)