In den letzten Jahren sind unzählige Bücher zum Thema "Pasta selbst machen" erschienen. Italienische Nonnas wurden zu Youtube-Stars und bringen Touristen aus der ganzen Welt in Workshops bei, wie man richtige italienische Nudeln zubereitet. Man kann also getrost sagen, dass der Brot-Hype durch einen Nudel-Hype ergänzt wurde.

In meiner Kochbuchbibliothek stehen auch einige Werke zu diesem Thema. Zwei davon mag ich besonders gerne. Das ist einerseits "Pasta" von Anna und Catherine Pearson, aus dem auch das folgende Rezept für den Nudelteig ist. Und andererseits "A Mano" von Claudio Del Principe, der mit seinen großartigen Fotos Lust auf selbst gemachten Nudelteig weckt. Alle drei bestehen darauf, den Teig von Hand zu kneten.

Ravioli mit Ricotta-Walnuss-Fülle.
Foto: Helga Gartner

Nach einigen Versuchen mit der Küchenmaschine habe ich mich belehren lassen und mache das jetzt auch so. Es ist gar nicht so beschwerlich, wenn der Teig die richtige Konsistenz hat. Um zu erkennen, wie diese sein soll, hilft nur Übung: seidig, feucht, aber nicht klebrig. Also einfach immer wieder probieren und – wichtig – den Teig rasten lassen. Nicht sofort verwendeter Pastateig kann einige Tage im Kühlschrank aufgehoben werden.

Ausgerollt wird der Nudelteig bei mir mit dem Pasta-Aufsatz der Küchenmaschine. Das finde ich praktisch, so habe ich beide Hände frei, um mit dem Teig zu hantieren.

Wer jemals eine Lasagne mit selbst gemachten Teigblättern gegessen hat, möchte keine andere mehr. Und Ravioli oder Tortellini mit diversen Füllen sind ebenfalls ein Genuss, der den Aufwand lohnt. Die folgende Füllung ist aus einer Not entstanden. Es war nicht mehr genug Kürbisfülle für den vorhandenen Teig da, also habe ich mit Walnuss, Ricotta und Parmesan experimentiert. Die Walnuss-Ravioli haben den Gästen besser geschmeckt als die mit Kürbisfülle, Grund genug, sie hier vorzustellen. Zu viel produzierte Ravioli friere ich ein. Bei Bedarf können sie direkt vom Tiefkühlfach ins heiße Wasser – aber Achtung, nicht zu viele auf einmal einlegen, sonst kühlt das Kochwasser zu sehr ab.

Als Begleitung schmeckt Tomatensauce von den eigenen Gartentomaten sehr gut, falls noch etwas von der im Sommer eingerexten vorhanden ist. Für die EssBar werden sie mit in geschmolzener Butter gerösteten Walnüssen serviert und dazu gibt es Rote-Rüben-Salat.

Die hier verwendeten Zutaten reichen für etwa 4 Portionen:

Zutaten für den Teig:

  • 200 g Mehl Tipo 00 oder Type 700
  • 100 g Hartweizengrieß
  • 3 Eier

Zutaten für die Fülle:

  • 250 g Ricotta
  • 30 g Parmesan
  • 70 g Walnüsse
  • etwas Zitronensaft
  • Salz
  • Pfeffer

Zum Servieren:

  • 1 El Butter
  • 100 g grob gehackte Walnüsse
  • Parmesan


Ravioli-Rezepte.pdf

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Das Rezept als PDF zum Ausdrucken.

Das Mehl und den Hartweizengrieß in einer Schüssel mischen.

In der Mitte eine Grube formen und die aufgeschlagenen Eier reingeben.

Foto: Helga Gartner

Mit einer Gabel die Eier verschlagen und dabei Mehl vom Rand dazumischen.

Sobald die Eier eingearbeitet sind, alles auf der Arbeitsfläche oder einem Nudelbrett zu einem glatten Teig kneten.

Foto: Helga Gartner

Das dauert durchaus etwa 10 Minuten, eventuell einen EL Wasser oder Öl zugeben.

Dann den Teig in eine Frischhaltefolie einschlagen und eine Stunde rasten lassen.

Foto: Helga Gartner

Währenddessen die Nüsse und den Parmesan fein reiben.

Foto: Helga Gartner

Mit dem Ricotta mischen und mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft (oder Zitronenöl) abschmecken.

Foto: Helga Gartner

Den Teig mit einer Pastamaschine oder einem Nudelwalker sehr dünn ausrollen.

Ein Raviolibrett leicht mit Mehl stauben und ein passendes Nudelblatt darauflegen.

Foto: Helga Gartner

Ein zweites, gleich großes, Nudelblatt auswalken.

Jeweils etwa einen Kaffeelöffel Fülle in die Ausbuchtungen legen.

Foto: Helga Gartner

Das zweite Nudelblatt darauf platzieren und leicht andrücken. Mit einem Nudelwalker vorsichtig über die Form rollen und dann die fertigen Ravioli herauslösen.

Foto: Helga Gartner

Auf ein bemehltes Brett auflegen.

Foto: Helga Gartner

Wenn kein Raviolibrett zur Hand ist, kann die Fülle auch auf einem Nudelblatt gleichmäßig verteilt werden. Mit dem zweiten abdecken, leicht andrücken und dann mit einem Messer in gleich große Teigtaschen schneiden.

Foto: Helga Gartner

Die Ravioli in kochendem Salzwasser leicht wallend 4–5 Minuten garen.

Foto: Helga Gartner

In einer Pfanne etwas Butter erhitzen, gehackte Walnüsse darin kurz anrösten und die Ravioli vorsichtig darin wenden.

Sofort anrichten und mit Rote-Rüben-Salat servieren ...

Foto: Helga Gartner

... oder die Ravioli mit Tomatensauce und Parmesan anrichten. (Helga Gartner, 26.1.2022)

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Foto: Helga Gartner