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Wie sich der Kauf auf die vielen Kooperationen der beiden Unternehmen auswirken wird, muss sich erst zeigen.

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Am Montag fand eine der größten Übernahmen im internationalen E-Sport statt. So sicherte sich die Savvy Gaming Group (SGG) zwei der größten Turnier- und Ligaveranstalter der weltweiten Esport-Szene. Die deutsche ESL war der SGG rund eine Milliarde Dollar wert – Konkurrent Faceit aus England wechselte für rund 500 Millionen Dollar den Besitzer. Aus den ehemaligen Mitbewerbern wird nun ein Unternehmen, das weiterhin im Bereich E-Sport tätig sein wird.

Firmen mit Geschichte

Wie das "Handelsblatt" berichtet, wird die SGG vom Public Investment Fund, einem Staatsfond aus Saudi-Arabien, finanziert. Bis Mitte des Jahres sollen die Käufe abgeschlossen sein.

Die ESL ist der weltweit drittgrößte Anbieter von E-Sport-Turnieren, sieht man von den Events ab, die Gaming-Publisher selbst für ihre Spiele organisieren. Im Jahr 2000 wurde die Firma in Köln unter anderem von Ralf Reichert gegründet, der nach der Übernahme seine Anteile verkaufen wird, so das "Handelsblatt". Dem Unternehmen wird der in der Szene bekannte Reichert als Executive Chairman erhalten bleiben.

Faceit ist ebenfalls als Turnierveranstalter bekannt geworden, etwa in den Spielen Counter-Strike oder auch in League of Legends. Gegründet 2011 in London, war das Unternehmen auch immer um die Amateurszene bemüht. Die meisten Turniere hat Faceit auf ihrem eigenen Twitch-Kanal übertragen, der knapp eine Million Follower zählt.

Dem neuen Unternehmen ESL Faceit wird eine Doppelspitze vorstehen. Craic Levine, ehemals bei der ESL, und der zuvor für Faceit tätige Niccolo Maisto, werden beide als CEOs fungieren. Mit der Marke ESL sichert sich die SGG zudem die bekannte Marke Dreamhack – eine Veranstaltungsserie, die jährlich – zumindest vor der Pandemie – hunderttausende Spieler an verschiedenen Orten der Welt versammelte, um riesige LAN-Parties zu veranstalten, die umhüllt von einem Rahmenprogramm stattfanden.

Hinter dem Geld

Auf der Website der SGG erfährt man, dass sich das Unternehmen als langfristiger Investor in die Games- und E-Sport-Szene sieht. Bestehend aus mehreren Sub-Unternehmen, will man laut eigenen Angaben künftig auch als Spiele-Hersteller und -Publisher fungieren. Drei CEOs zählt das Unternehmen, darunter auch Brian Ward, der speziell als Senior Vice President bei Activision die Branche mitgestalten konnte. (aam, 25.01.2022)