Ingrid Pruckner mit Fluffy, dem Staubsaugerroboter, der für 24 Stunden verschollen war.

Foto: Schmankerlladen Wieselburg

Wollte Fluffy die Welt erobern oder nur mal raus? Wir werden es nie erfahren. Der Ausflug des kleinen Staubsaugerroboters ist jedenfalls eine entzückende Story, die in Wieselburg im niederösterreichischen Mostviertel spielt.

Genauer gesagt im Wieselburger Schmankerlladen, wo Fluffy, so hat ihn seine Besitzerin Ingrid Pruckner getauft, bisher sehr zuverlässig den Boden sauber gehalten hat. Doch vergangenen Montag zeitig in der Früh machte er sich – recht untypisch für einen Staubsauger – aus dem Staub. Nachdem das Schmankerl-Team ihn nirgends finden konnte, kam jemand auf die Idee, das Überwachungsvideo zu checken. Und tatsächlich: Auf dem Video war zu sehen, wie die elektrische Schiebetür aufgeht und Fluffy ohne zu zögern abhaut.

Testlauf jeden Morgen

"Die Tür macht jeden Morgen einen automatischen Auf-zu-Testlauf, der nur ein paar Sekunden dauert", schildert Ingrid Pruckner im Gespräch mit dem STANDARD. Sonst sei der Sensor so eingestellt, dass sich die Tür bei bodennahen Bewegungen nicht öffnet. Damit wird verhindert, dass etwa Hunde, aber eben auch der Saugroboter den Mechanismus auslösen können.

Fluffy nutzte also die Gunst der Sekunde. Als ob er nur darauf gewartet hätte.

Da er auch draußen nirgends zu finden war, lancierte der Schmankerlladen via Facebook eine Vermisstenmeldung mit Foto des Gesuchten. Und weil Frau Pruckner und ihr Team auch viel Humor und Einfallsreichtum besitzen, lief die Aktion unter #aktenzeichenxywieselburg.

Für Elektroschrott gehalten

Das Echo in den sozialen Netzwerken war gewaltig – und erfolgreich. Es stellte sich heraus, dass ein Bauhofmitarbeiter den Ausreißer saftlos auf dem Gehsteig gefunden, ihn für Elektroschrott gehalten und entsorgt hatte. Nach etlichen Hinweisen wurde Fluffy am Dienstag wieder aus der Deponie gefischt und zurückgebracht. Frau Pruckner ist dankbar, ihn wieder zu haben. Am meisten Freude macht ihr aber, dass Fluffys Roadtrip so viele Menschen zum Lächeln bringt. (Michael Simoner, 26.1.2022)