Die mittelmäßigen Illustrationen und die generelle Inszenierung der Studie werden in den Kommentaren ebenfalls hinterfragt – hier scheint das Geld nicht investiert worden zu sein.

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Politiker mit Tieren zu assoziieren war zwischen 2016 und 2018 nicht nur Teil diverser Stammtischgespräche, sondern auch in Form einer "Analogienbildung" in der derzeit heiß diskutierten Studie "Wirtschafts- und Budgetpolitik" zu finden. Sebastian Kurz und Christian Kern wurden dort etwa mit Pfauen verglichen, die ÖVP mit einem VW Käfer.

Wer, wenn nicht das zynische und kreative Internet, könnte diese Steilvorlage nutzen, um daraus ein paar heitere Momente zu generieren.

Gebildete Community

Findet so manche Meme-Schlacht vor allem auf der persönlichen Ebene statt, zeigt sich das Netz diesmal politisch und kulturell gebildet. Da werden Zitate aus politischen Chats genauso kreativ eingebaut wie Querverweise auf englische Street-Art-Künstler.

Fast hat man das Gefühl, es würde sich im Netz schon eine professionelle Meme- und Zyniker-Community bilden, die auf das nächste Fettnäpfchen der heimischen Politik wartet. Zugegeben, es gab in den letzten Jahren viel Material, diese Profession zu perfektionieren. Dennoch ist man immer wieder erstaunt, wie schnell das Netz pointiert auf das Geschehen reagiert. Vielleicht liegt es auch daran, dass Österreich ein grundsätzlich sehr tierliebendes Volk ist und somit die emotionale Bindung zum Thema hilft, um witzige Memes zu produzieren.

Wenig witzig findet der kommentierende Anteil der Community die Kosten für den spaßigen Tiervergleich, der eingebettet in der oben genannten Studie angeblich rund 150.000 Euro gekostet haben soll. In vier Jahren, so listet etwa ORF-Moderator Martin Thür auf, ließe sich die damalige Regierung Studien der Meinungsforscherin Sabine B. etwa 587.400 Euro kosten. Eine Fortsetzung wird nur von wenigen gefordert.

Wer stattdessen selbst einmal raten will, welcher Politiker zu welchem Tier passt, der kann das bei diesem STANDARD-Quiz tun. (red, 27.01.2022)