Salvatore Ficarra und Valentino Picone in "Incastrati" (deutscher Titel: "Reingelegt") auf Netflix.

Foto: Netflix

Rom – Crime, Love Story und ein Happy End: Die italienische Serie "Incastrati" (deutscher Titel: "Reingelegt") mischt diese Zutaten in einem kurzweiligen Format und spielt mit beliebten Vorurteilen. Die Sendung aus dem Hause Netflix eroberte in Italien direkt nach Erscheinen Platz eins der Serien-Charts. Dort ist sie bereits seit Anfang Jänner zu sehen. Wer also einschaltet, lernt auch ein bisschen was über italienische Fernsehkultur.

Ein Wunder ist der Erfolg allerdings nicht. Die beiden Hauptfiguren werden von den beiden Regisseuren selbst gespielt: Salvatore Ficarra und Valentino Picone – ein landesweit bekanntes Comedyduo. Rund um den Serienstart tourten sie für die Produktion Made in Italy bereits durch verschiedene Talkshows. Die beiden stammen gebürtig aus Palermo, der Hauptstadt von Italiens Ferieninsel Sizilien. Und die Region ist vielen vor allem für eines bekannt: die Mafia.

Das organisierte Verbrechen darf daher in der auf Sizilien spielenden Geschichte natürlich nicht fehlen. Die beiden Fernsehtechniker Salvo und Valentino, gespielt von den beiden Komikern Ficarra und Picone, sollen eines Tages in der Wohnung von Alberto Gambino (Sasà Salvaggio) dessen Flimmerkasten wieder zum Laufen bringen. Dort angekommen finden sie ihren Klienten erschossen in der Badewanne vor.

Zwischen den Fronten

Während Muttersöhnchen und Dauer-Junggeselle Valentino dafür plädiert, die Polizei zu rufen, setzt Crime-Serien-Fan Salvo auf sein Krimi-Wissen und schlägt vor, den Tatort unerkannt zu verlassen. Genau in diesem Zeitraum ruft Salvos Frau Ester (Anna Favella), die gleichzeitig Valentinos Schwester ist, auf dem Apparat des Toten an.

An der auf dem Anrufbeantworter hinterlassenen Nachricht erkennt Salvo sofort: Sie betrügt ihn. In der Ehe der beiden lief es schon länger nicht mehr. Schließlich gelingt den beiden unglücklichen Technikern die Flucht. Wenig später stellt sich allerdings heraus: Das Mordopfer war ein Ex-Mafioso. An dem Abend trifft Valentino seine alte Schulfreundin Agata (Marianna Di Martino) wieder und alte Gefühle flammen wieder auf. Agata ist mittlerweile Kommissarin und – wie könnte es anders sein – mit dem Mordfall Gambino betraut.

Salvo und Valentino geraten zwischen die Fronten, und ehe sie sich versehen zerren ein paar Gangster mit zerfurchten Gesichtern, nach hinten gegelten Haaren und rauchig-kratzigen Stimmen sie am helllichten Tag in einen Kleinlaster. Doch das ist nicht das Ende. Mit 30 Minuten je Folge, bleibt die erste Staffel kurzweilig ohne allzu langwierige Entwicklungen der Charaktere – ideal also für einen Serienmarathon am Wochenende oder um sie sich peu à peu anzuschauen. (APA, dpa, 27.1.2022)