Kappel saß bis 2019 für die FPÖ im EU-Parlament. Wegen einer Aussage vor dem Bundeskriminalamt 2019 zeigte sie sich nun schuldig.

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Wien – Die ehemalige FPÖ-Europaabgeordnete Barbara Kappel hat sich am Wiener Straflandesgericht wegen Falschaussage verantworten müssen. Sie hatte angegeben, Ende 2018 von einem Geschäftsmann eine Geldspende entgegengenommen und an den damaligen Parteichef Heinz-Christian Strache weitergeleitet zu haben. Tatsächlich sei diese aber für den FPÖ-Abgeordneten Andreas Karlsböck bestimmt gewesen, gab sie zu. Kappel bekam eine Diversion und muss eine Geldbuße von 2.500 Euro zahlen.

Kappel hatte sich laut "Kurier" vor dem Richter schuldig verantwortet. Konkret ging es um ihre Aussage beim Bundeskriminalamt im Oktober 2019. Dort hatte sie den Ermittlern geschildert, dass sie von einem bulgarischen Unternehmer drei Geldkuverts entgegengenommen hatte. Die Kuverts, die mit 55.000 Euro gefüllt gewesen seien, seien für Strache bestimmt gewesen, meinte sie damals. Tatsächlich habe sie sie aber dem mittlerweile verstorbenen Karlsböck gegeben.

Für "traumatisierten" Karlsböck

Auf die Frage, warum sie das geheim gehalten hatte, sagte Kappel dem "Kurier" zufolge, dass Karlsböck zu dem Zeitpunkt schon sehr krank und "traumatisiert" gewesen sei, da gegen ihn schon einmal Vorwürfe erhoben worden waren, die ihn sein Nationalratsmandat gekostet hatten. Das Straflandesgericht bestätigte die Entscheidung für eine Diversion. (APA, 27.1.2022)