Der Dürlstein mit den für die Osterhorngruppe so typischen Felsbändern unterhalb des Gipfelaufbaus.

Foto: Thomas Neuhold

An schönen Tourenwochenenden ist inzwischen ganz schön was los im kleinen Ort Hintersee: Kolonnen von Autos fahren in den Talschluss Lämmerbach – einige mit Schneeschuhen, viele mit Tourenskiern im Kofferraum. Die neuerdings eingehobenen sieben Euro Parkgebühr haben an dem Ansturm Richtung Genneralm wenig geändert, der neue Busfahrplan der aufgewerteten Linie 155 auch nicht. Dabei ist eine Bus-Skitour hier wirklich einmal einen Versuch wert.

Die Mehrheit der Skitourengeher und -geherinnen steuert den nicht allzu schwierigen Hohen Zinken (1.764 m) oder das aufgrund der Steilheit des Osthangs schon etwas forderndere Gennerhorn (1.735 m) an. Und auch wenn die beiden Gipfel häufig "gemacht" werden: Die Sorglosigkeit, mit der sich manche den Hängen nähern, überrascht doch immer wieder – gerade am Gennerhorn.

Durch die "Schaflucken"

Auf den anderen Gipfeln rund ums Skitourendorado Genneralm ist dann meist schon weit weniger los. Dem Gruberhorn sehen auch Laien die Gefährlichkeit von Weitem an: Absturzgelände!

Die "Schaflucken" wird meist hinaufgestapft.
Foto: Thomas Neuhold

Auch der Dürlstein verlangt über den Direktanstieg von der Genneralm solide Skitechnik im Anstieg wie auch in der Abfahrt. Auch hier lauern ein paar tückische Felsabbrüche, und die Hänge verlangen unbedingt stabile Verhältnisse. Zudem muss man hier durch die "Schaflucken": An dieser Engstelle im für die Osterhorngruppe so typischen Felsband knapp unter dem Gipfel werden die Skier meist ausgezogen, und man stapft die etwa 15 Höhenmeter hinauf.

Ein voller Tourentag

Technisch einfacher ist der 1.697 Meter hohe Dürlstein, wählt man den Anstieg über die Südseite. Dann wird es aber ein ausgefüllter Tag, denn man muss von der Genneralm wieder rund 300 Höhenmeter in das Ackersbachtal abfahren. Diese 300 Höhenmeter sind beim Rückweg dann als Gegenanstieg einzukalkulieren, macht in Summe etwa 1.450 Höhenmeter Anstieg.

Skitourengeher auf den letzten Metern des Südanstiegs auf den Dürlstein.
Foto: Thomas Neuhold

So gesehen ist der Dürlstein für viele dann einfach zu weit oder eben zu schwierig. Und damit trifft man hier trotz des vollen Parkplatzes im Tal auch an schönen Tourentagen selten mehr als eine Handvoll Gleichgesinnte. (Thomas Neuhold, 10.2.2022)