Schadensbegrenzung für Mensch und Umwelt lautet das oberste Ziel.

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Lima – Die Ölpest vor der Küste Perus ist nach Angaben der Regierung doppelt so groß wie bisher angenommen. Statt 6.000 seien fast 12.000 Barrel Öl ausgelaufen, sagte Umweltminister Rubén Ramírez am Freitag vor Journalisten in Lima. Inzwischen sei gut ein Drittel des Öls wieder entfernt worden, insgesamt 4.225 Barrel, fügte der stellvertretende Umweltminister Alfredo Mamani hinzu.

Ölteppich treibt weiter

Die peruanische Regierung hatte am vergangenen Wochenende den Umwelt-Notstand ausgerufen, nachdem Mitte Januar beim Entladen eines Öltankers an einer Raffinerie Öl ausgetreten war. Die Raffinerie La Pampilla, die dem spanischen Ölkonzern Repsol gehört, liegt 30 Kilometer nördlich von Lima. Der Ölteppich wurde von der Strömung 140 Kilometer weiter nach Norden getrieben.

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Luftaufnahmen zeigen die Umweltkatastrophe.
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Nach Angaben der Regierung wurden mehr als 180 Hektar an der Küste sowie 713 Hektar im Meer kontaminiert. Tausende Fische und Seevögel sind verendet, hunderte Fischer haben ihre Lebensgrundlage verloren. Auch für den Tourismus bedeutet die Ölpest mitten im Sommer auf der Südhalbkugel herbe Verluste.

Vulkanausbruch als Ursache

Nach Angaben von Repsol war das Öl ausgelaufen, als der Tanker nach dem Vulkanausbruch in Tonga von hohen Wellen getroffen wurde. Der Konzern wirft den peruanischen Behörden vor, vor dem Unglück keinerlei Tsunami-Warnungen herausgegeben zu haben.

Inzwischen ermittelt die peruanische Justiz gegen vier Vertreter des Konzerns, darunter auch der aus Spanien stammende Leiter der Raffinerie. Sie dürfen wegen der laufenden Ermittlungen 18 Monate lang nicht das Land verlassen. (APA, 29.1.2022)