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Bezirksrichterin Julianna Michelle Childs könnte die erste afroamerikanische Höchstrichterin der USA werden.

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Washington – US-Präsident Joe Biden zieht die afroamerikanische Bezirksrichterin Julianna Michelle Childs für eine Nominierung des Obersten Gerichtshofes der USA in Betracht. "Richterin Childs ist eine von mehreren Personen, die für den Obersten Gerichtshof infrage kommen", sagte Andrew Bates, Sprecher des Weißen Hauses am Freitag (Ortszeit). Bates erklärte außerdem, Berichte, wonach der Präsident insgesamt nur drei potenzielle Kandidatinnen in Erwägung zöge, seien falsch.

Erste schwarze Frau im Supreme Court

Biden hatte bereits am Donnerstag angekündigt, sein Wahlversprechen wahr machen zu wollen und erstmals in der US-Geschichte eine schwarze Frau in den Supreme Court zu entsenden. Der Präsident wird offenbar aus einer Liste von etwa zehn Kandidatinnen auswählen, mit denen er sich bereits in der kommenden Woche treffen will. Bis Ende Februar soll die Nominierung dann erfolgen.

Zu den weiteren potenziellen Kandidatinnen gehören Ketanji Brown Jackson, eine Bundesrichterin, Leondra Kruger, Richterin am Obersten Gerichtshof von Kalifornien und Sherrilyn Ifill, eine prominente Bürgerrechtsanwältin, die den NAACP Legal Defense and Educational Fund leitet. Nach der Nominierung durch den Präsidenten wird eine der Kandidatinnen den 83 Jahre alte Richter Stephen Breyer ersetzen, der am Donnerstag nach 27-jähriger Amtszeit seinen Rücktritt bekanntgab.

Richterinnen und Richter am Obersten Gericht werden auf Lebenszeit ernannt. Mit der Neubesetzung wird sich an der politischen Ausrichtung des Supreme Court nichts ändern. Sechs der neun Richter zählen zum konservativen Lager. Breyer zählt zum liberalen Block. Kandidaten für das Gericht werden vom Präsidenten nominiert und vom Senat bestätigt. (APA, 29.1.2022)