2017 wurden noch 42 Millionen Dollar durch Betrug auf Social Media erbeutet.

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Seit jeher versuchen sich Betrüger an der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen zu bereichern. Dass sie ihre Bemühungen mit der Etablierung des Internets in den digitalen Raum verlegen, war also ein logischer Schritt. Vor allem Social-Media-Plattformen sollen sich in den letzten Jahren dadurch zu einer Goldgrube für die Akteure entwickelt haben. Laut der US-Verbraucherschutzbehörde FTC wurden dort alleine 2021 770 Millionen Dollar erbeutet – und somit eine 18 Mal höhere Summe also noch 2017.

In die Berechnungen wurden all jene erfolgreichen Betrugsversuche miteinbezogen, die auf sozialen Medien über eine Werbeanzeige, ein Posting oder eine Direktnachricht begonnen haben. Am häufigsten gingen demnach Personen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren den Betrügern auf den Leim.

Eine enorme Reichweite

"Für Betrüger haben soziale Medien viel Gutes zu bieten. Es ist eine kostengünstige Möglichkeit, Milliarden Menschen überall auf der Welt zu erreichen. Es ist einfach, eine falsche Persona zu erstellen oder sich in ein bestehendes Profil zu hacken, um "Freunde" zum Betrug zu bewegen", heißt es im jüngsten Bericht. Die Herangehensweise könne genau an Zielpersonen angepasst werden, indem ihre öffentlichen Informationen studiert werden. Außerdem sei es Betrügern möglich, das Werbe-Targeting von Facebook und Co zu nutzen, um Personen zielgerichtet betrügerische Werbeanzeigen auszuspielen.

Am meisten Geld verloren Menschen laut dem FTC-Bericht demnach durch Investment-Scams. 37 Prozent des gemeldeten Gesamtverlusts fällt auf ebendiesen ab. Beliebt sollen dabei insbesondere scheinbare Investitionsmöglichkeiten in Kryptowährungen gewesen sein. An zweiter Stelle folgt mit 24 Prozent Dating-Betrug: "Mehr als ein Drittel der Personen, die angaben, im Jahr 2021 Geld durch einen Online-Romanzenbetrug verloren zu haben, gaben an, dass der Betrug auf Facebook oder Instagram begann", schreibt die Behörde.

Den dritten Platz belegt Online-Shopping. 14 Prozent des Gesamtverlusts ging auf betrügerische Einkaufsangebote zurück. Außerdem bezogen sich 45 Prozent der eingereichten Verlustberichte auf diesen Bereich. In den meisten Fällen sahen die Opfer eine Werbeanzeige, bestellten einen Artikel – erhielten diesen allerdings nie. Teilweise sollen Anbieter sich sogar als echte Online-Händler ausgegeben haben, um die Nutzer auf ähnlich aussehende Websites zu leiten.

Tipps der FTC für mehr Sicherheit

Um die eigene Sicherheit im Internet zu erhöhen, empfiehlt die FTC unter anderem einzugrenzen, wer private Informationen und Beiträge auf sozialen Medien sehen kann. Außerdem solle man nachsehen, ob man das Werbe-Tracking auf einer Plattform ablehnen könne. Wenn einen befreundete Personen über Investmentmöglichkeiten informiert, solle man ihn zudem erst anrufen, bevor man Geld verschickt. Der Account könnte gehackt worden sein.

Außerdem solle man stets vorsichtig dabei sein, eine Freundschaft oder Romanze über soziale Medien zu beginnen. "Lesen Sie über Betrügereien bei Liebesbeziehungen. Und senden Sie niemals Geld an jemanden, den Sie nicht persönlich getroffen haben", empfiehlt die Behörde. Nicht zuletzt sollte man vor dem Tätigen einer Online-Bestellung stets den Anbieter googlen, um sicherzugehen, dass es sich nicht um einen Betrugsversuch handelt. (red, 29.1.2022)