Der Kia Stonic ist ein überraschend lässiges Auto, um das einmal so geradeheraus zu sagen. Da passt und sitzt alles, solide Qualität, tadellose Ausstattung und ein vernünftiger Preis: Beginnt bei 17.600 Euro und kostet in der Top-Ausstattung mit der Top-Motorisierung 28.000 Euro. Wobei Top-Motorisierung: Das ist ein Einliter-Dreizylinder-Motor, immerhin Turbolader, im Ganzen dann 120 PS. Da der Wagen aber nicht sonderlich groß und schwer ist, sind die 120 PS nicht nur ausreichend, sondern machen sogar noch Spaß.

Gibt es hier versteckte Botschaften? Rotes Dach und weißer Körper,
die Zweifärbigkeit steht dem Kia Stonic jedenfalls sehr gut.
Foto: Michael Völker

Wir hatten als Testwagen den Handschalter ausgefasst, und was soll ich sagen? Obwohl ich ein großer Freund des Doppelkupplungsgetriebes bin, das auch bei Kia sinnvoll zum Einsatz kommt, ist es immer wieder ein Vergnügen, auch selbst die Gänge zu schlichten. Bei manchen Autos empfinde ich das als lästig, bei anderen passt es wiederum gut zum Charakter des Fahrzeugs und vielleicht auch zum eigenen: Man fährt gleich eine Spur sportlicher, und bei 120 PS gerät man ohnedies nicht in die Gefahr zu rasen. Aber man kann die Gänge ausfahren, ohne mit einem Fuß im Kriminal zu stehen, und selbst in der Stadt hantiert man mit der Vierten und der Fünften – in aller Gemütlichkeit natürlich. Die Schaltung ist noch dazu intelligent, kann also auch segeln.

Kein Trottel

Der Stonic ist jedenfalls ein Wagen für die Stadt, das ergibt sich aus der Größe. Autobahn geht natürlich auch, ist aber nicht die Stärke des Kia. Die Kleinheit des Motors bürgt nur bedingt für einen sparsamen Verbrauch. Je kleiner der Motor, desto mehr muss er sich anstrengen: Um die sechs Liter Verbrauch stehen am Bordcomputer, viel weniger ist im Alltag kaum möglich. Der Mildhybrid beinhaltet eine Batterie mit 48 Volt und einen Startergenerator. Dieser unterstützt den Benzinmotor vor allem beim Beschleunigen.

Klein, flott, stylish, die Zweifärbigkeit steht dem Stonic gut, als Dachfarben gibt es Orange, Rot, Gelb, Schwarz und Weiß, das ergibt mit den anderen Farben wirklich viele Kombinationsmöglichkeiten. Es springt einem zwar nicht ins Auge, aber der Stonic wird als SUV geführt, er spielt also in einer Liga mit dem in seiner Klasse tonangebenden VW T-Roc. Als echter Wiener weiß ich natürlich, dass man in der Stadt unbedingt einen Geländewagen braucht, mit dem Stonic macht man sich allerdings nicht zum Trottel. (Michael Völker, 6.2.2022)