Griechischer Wein hat nicht den besten Ruf – tatsächlich war das Angebot an hochwertigen Weinen bis vor Kurzem enden wollend. Man musste schon die Fähigkeiten eines Trüffelhundes besitzen, um die raren Schätze aufzuspüren. Entsprechend punziert haben es griechische Gewächse schwer am Markt. In den letzten Jahren tut sich aber einiges in der griechischen Weinszene.

Mavro Kalavrytino 2019
Foto: Hersteller

Kleine Produzenten wie Tetramythos am Peloponnes scheren aus der industrialisierten Produktion aus und machen Weine, die keine unbeholfenen Imitate internationaler Gewächse sind, sondern Individualität zeigen. Statt Cabernet und Co fokussiert man auf autochthone Rebsorten. Der Mavro Kalavrytino ist jedenfalls ein Statement in Sachen Eigenständigkeit. Auch weil man auf Bastelarbeiten im Keller verzichtet.

Die Weingärten liegen auf über 800 Meter – dort oben ist es vergleichsweise kühl und windig – was der Finesse des Rotweins durchaus zuträglich ist. Man bewirtschaftet biologisch, die Vergärung erfolgt spontan, auf Schwefelzugabe wird verzichtet. Ein gänzlich unprätentiöser Wein – ein Hauch von Sommer mitten im kalten Februar. (Christina Fieber, RONDO, 22.2.2022)