Die Zahl der möglichen Betroffenen hat sich über den Jänner zwar signifikant verringert. Dennoch werden am Dienstag wohl mehr als 200.000 geimpfte Personen auf einen Schlag ohne grünen Pass dastehen.

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Die Zahl der möglichen Betroffenen hat sich über den Jänner zwar signifikant verringert – dennoch werden am Dienstag wohl mehr als 200.000 geimpfte Personen auf einen Schlag ohne grünen Pass dastehen. Zahlreiche Bereiche des öffentlichen Lebens wie Gastronomie oder Handel mit 2G-Regel müssen sie sich dann vorerst abschminken. Hintergrund ist, dass die Bundesregierung ab 1. Februar die Gültigkeit der Corona-Schutzimpfung nach zwei Impfungen – oder einer Impfung für Genesene – von neun auf sechs Monate verkürzt.

Zwar hat Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) noch vor dem Wochenende angekündigt, dass womöglich noch an Schrauben gedreht werde. Eine Verlängerung der Frist für Betroffene – gefordert wurde zum Beispiel ein Monat Übergangsfrist – wurde aber vorerst von der türkis-grünen Bundesregierung abgelehnt.

Mit Stand Montag sind damit 235.245 Personen betroffen, "da sie aus derzeitiger Sicht ab Anfang Februar keinen gültigen 2G-Nachweis mehr haben würden", wie es aus dem Ressort des grünen Gesundheitsministers Wolfgang Mückstein (Grüne) zum STANDARD heißt. Betroffene, die sich noch impfen lassen – oder womöglich Covid-infiziert sind und bis Dienstag noch genesen, also ein Genesungszertifikat erlangen –, können diese Zahl aber natürlich noch etwas drücken.

Seit Freitag rund 100.000 weniger Betroffene

Allein seit vergangenem Freitag hat sich die Zahl der Betroffenen um knapp 100.000 Personen reduziert. Anfang Jänner gab das Gesundheitsministerium die Zahl jener, die sich bis 1. Februar eine Auffrischungsimpfung holen sollten, noch mit rund 989.000 an. Das bedeutet, dass sich seither zahlreiche dieser Betroffenen schon einen Booster verpassen ließen oder genesen sind. Außerdem wurde bereits eine Ausnahme formuliert: Für unter 18-Jährige wird das Impfzertifikat über die erste Impfserie sieben Monate lang gültig sein.

Das Ministerium wehrt sich jedenfalls gegen Kritik, wonach es die Verkürzung der Gültigkeitsdauer des grünen Passes ohne Booster-Impfung nicht ausreichend kommuniziert hat. Demnach wurden in der Wallet-App Grüner Pass Personen mittels Push-Meldung über die Änderung informiert. Diese erhielten freilich nur jene, die auch Push-Meldungen der App zugelassen haben. Die Entscheidung zur Verkürzung hatte die Bundesregierung bereits im November bekanntgegeben.

Informiert wurde laut Ministerium auch in "laufend ausgesendeten Erinnerungsschreiben" für den dritten Stich sowie auf den Websites gruenerpass.gv.at, sozialministerium.gv.at und gesundheit.gv.at oder via Social Media. Zudem werde in einer Postwurfsendung zur Covid-19-Impfpflicht, "welche alle Haushalte in Österreich Anfang Februar erhalten werden", diese Maßnahme nochmals kommuniziert. (David Krutzler, 31.1.2022)