Das Sendeverbot ist ein Anschlag auf die Pressefreiheit und Ausdruck einer großen Krise, sagte die Grünen-Politikerin Claudia Roth am Freitag im ARD-"Morgenmagazin".

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Berlin – Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat das Sendeverbot des deutschen Auslandssenders Deutsche Welle in Russland als "aggressiven Akt" bezeichnet. Das Sendeverbot sei ein Anschlag auf die Pressefreiheit und Ausdruck einer großen Krise, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag im ARD-"Morgenmagazin".

Die Entscheidung der russischen Regierung ist nach eigenen Angaben eine Reaktion auf den Ausstrahlungsstopp des russischen Senders RT DE in Deutschland. Am Mittwoch hatte die Kommission für Zulassung und Aufsicht bei den Medienanstalten die Verbreitung des Fernsehprogramms wegen einer fehlenden Sendelizenz verboten.

Lizenz gar nicht erst beantragt

Roth betonte, dass ein solcher Beschluss in Deutschland von den Medienanstalten und unabhängig von der Bundesregierung gefasst werde. "Für einen US-Sender würde das genauso gelten wie für einen russischen Sender." Sie kritisierte RT DE dafür, gar nicht erst eine Lizenz beantragt zu haben.

Gegenüber der russischen Kulturministerin werde sie bei aller Traurigkeit und Wut, die sie empfinde, alles versuchen, den Unterschied zwischen der Deutschen Welle und RT DE deutlich zu machen und noch einmal auf die rechtlichen Bedingungen in Deutschland hinzuweisen. (APA, 4.2.2022)