Klaus J. Behrendt als Hauptkommissar Max Ballauf mit einem jungen Kollegen (David Vormweg) im Dienstwagen.

Foto: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost

Moritz (Thomas Heinze), Ole (Martin Feifel) und Thore (Max Hopp) waren zusammen auf der Schauspielschule. Das ist lange her, und mittlerweile gehören die drei Männer einer Mimen-Generation an, bei der vielleicht der Lack ab ist, dieser aber durch eine schimmernde Patina ersetzt wurde. Freunde sind sie aufgrund verschiedener Karrieren und Charaktere nicht mehr alle. Denn Thore ist das, was man vielleicht nicht am Rhein, sicher aber in Österreich einen Ungustl nennt.

Ungebetene Gäste

Er taucht 2018 bei der Silvesterparty von Moritz und dessen Frau und Schauspielkollegin Carolin (Nina Kronjäger) uneingeladen auf und treibt am Ende tot im Pool. Regisseur Torsten C. Fischer taucht im Tatort: Vier Jahre (Buch: Wolfgang Stauch) in einen spannenden Cold Case und in die Film- und Theaterwelt ein. Er spielt vor allem in einer und um eine Villa mit einem großzügigen Pool. Der Einsatz der "Gezeiten" des Schwimmbeckens ist auch optisches Leitsystem durch die raschen Zeitsprünge: Je nachdem, ob der Pool gerade gut gefüllt ist wie die Silvestergäste oder trist, trocken und voll Laub, weiß man, welches Jahr man schreibt.

Moritz und Ole haben vor Gericht ihre Bühne, wo unklar ist, welches Geständnis oder welche Verteidigung echt oder gespielt ist. Denn Ole will die Tat auf sich nehmen, für die Moritz bereits vier Jahre einsitzt. Ermittler Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) müssen Berufsschauspieler knacken. Dass Fischer drei Promimimen auch mit solchen besetzte und Heinze und Kronjäger ein bekanntes Schauspielpaar spielen, das sie auch privat lange waren, verlängert das Spiel mit Sein und Schein mit einem Augenzwinkern. (Colette M. Schmidt, 6.2.2022)