Walfangstation in Hvalfjörður.

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Fischereiministerin Svandís Svavarsdóttir.

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Reykjavík – Die isländische Regierung will den umstrittenen Walfang 2024 beenden. Dies kündigte Fischereiministerin Svandís Svavarsdóttir am Freitag an. Die noch bis 2023 geltenden Fangquoten sollten nicht verlängert werden. Die Politikerin der linksgerichteten grünen Bewegung verwies dabei auf sinkende Nachfrage.

"Wenn es keine gegenläufigen Entwicklungen gibt, wird es wenig Gründe geben, den Walfang ab 2024 zu genehmigen", schrieb Svavarsdóttir in einem Beitrag für die Zeitung "Morgunblaðið". "Es gibt wenige Beweise, dass es einen ökonomischen Vorteil hat, diese Aktivität zu praktizieren." Deshalb sollte die Gültigkeit der Quoten nicht verlängert werden.

Absatzschwierigkeiten

Island ist eines von drei Walfangländern, die anderen beiden sind Norwegen und Japan. Die Jagd auf die Meeressäuger wird von Tierschützern immer wieder kritisiert. In Island gibt es derzeit eine bis 2023 geltende Quote, wonach pro Sommer 209 Finnwale und 217 Zwergwale erlegt werden dürfen.

Allerdings wurde in Island in den vergangenen drei Jahren de facto nicht mehr kommerziell gejagt, nur ein einziger Wal wurde erlegt. Der Grund dafür sind massive Absatzschwierigkeiten auf dem japanischen Markt, dem Hauptabnehmerland für Walfleisch. Dieses hatte 2019 die Jagd auf Wale selbst wieder erlaubt. (APA, AFP, 4.2.2022)