Michael Lindner soll im September beim Parteitag offiziell gewählt werden.

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Linz – Der Parteivorstand der SPÖ Oberösterreich hat Michael Lindner am Montag einstimmig zum geschäftsführenden Landesparteivorsitzenden gewählt. Offiziell gewählt werden soll Lindner bei einem Parteitag im September. Die bisherige Frontfrau Birgit Gerstorfer musste nach einer misslungenen Impfkampagne früher als geplant gehen, bleibt aber Landesrätin.

"Ich gehe mit einer guten Portion Demut in diese Aufgabe", sagte Lindner und bedankte sich für das Vertrauen. Die Sozialdemokratie brauche nun einen Weg des Vertrauens zueinander, betonte der designierte Parteichef. Er möchte die Sozialdemokratie in Oberösterreich in ein neues Zeitalter versetzen.

Bis Ende Februar will Lindner ein Personalpaket schnüren. Präsentiert werden soll etwa eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für Landesgeschäftsführer Georg Brockmeyer. Die Person, die den Posten übernimmt, sollte die Parteistrukturen gut kennen, offen auf die Funktionäre und Bürgermeister zugehen und ein guter Manager mit starkem politischem Wertefundament sein, konkretisierte Lindner. Auch der Klubvorsitz, den zuvor Lindner selbst innehatte, ist noch zu besetzen.

Arbeitsgruppe für Mitbestimmung eingerichtet

"Die Sozialdemokratie ist eine starke Wertegemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, unsere Welt gerechter zu machen", sagte Lindner. Wer dabei mithelfen wolle, sei eingeladen, sich zu engagieren. Am Montag wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein Modell der Mitgliedermitbestimmung ausarbeiten soll.

Zum Abschluss bedankte sich der neue Parteivorsitzende bei seiner Vorgängerin Gerstorfer, die die Partei in einer "schwierigen Position" übernommen habe. Als Soziallandesrätin habe sie den Pflegeausbau vorangetrieben, bis ihr die "machtgierige ÖVP" ihr Ressort weggenommen habe. "Wer sich 90 Prozent der Macht nimmt, muss jetzt auch liefern in der Landesregierung", richtete Lindner der Volkspartei aus. "Der gemeinsame Weg ist nicht der, der von der ÖVP diktiert wird, sondern das Ergebnis der besten Ideen in Oberösterreich. Das muss auch die machthungrige ÖVP erkennen." (Stefanie Ruep, 7.2.2022)