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Für Walter Boltz wäre Flüssiggas eine Möglichkeit, den österreichischen Gasbezug zu diversifizieren.

Foto: Reuters / Nigel Roddis

Wien – Vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine hat sich der frühere E-Control-Vorstand Walter Boltz für eine Reduktion der Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland ausgesprochen. "Ich glaube schon, dass Österreich seine Lieferungen diversifizieren sollte, das heißt, wir sollten versuchen, einen Teil aus anderen Teilen der Welt zu bekommen", sagte Boltz am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal".

"Ich glaube dass eine Abhängigkeit von Russland zu 80 Prozent keine gesunde Situation ist", erklärte Boltz. Eine Option, um die Gaslieferungen zu diversifizieren, wäre der Bezug von Flüssiggas (LNG), dafür gebe es mehr Anbieter als für herkömmliches Gas. Allerdings brauche es spezielle Schiffe und Häfen, um das Flüssiggas zu transportieren. Außerdem sei es etwas teurer.

"Wenn es uns durch LNG-Langfristverträge gelingt, die Abhängigkeit zu reduzieren, glaube ich, wäre es zum Vorteil aller", so Boltz. Kurzfristig – also noch in dieser Wintersaison – wäre ein Umstieg allerdings sehr teuer und nicht rentabel. Langfristig würde sich ein Ausbau der Infrastruktur für Flüssiggas aber auszahlen, sagte Herbert Lechner von der Österreichischen Energieagentur laut dem Bericht. (APA, 8.2.2022)