Hat alles im Griff und stellt seinen Vize Christoph Wiederkehr in den Schatten: Michael Ludwig (SPÖ).

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Wien – Wenn Sie den Wiener Bürgermeister direkt wählen könnten, für wen würden Sie sich entscheiden? Auf diese Frage des Linzer Market-Instituts nannten in dieser Woche 48 Prozent der Befragten den Amtsinhaber Michael Ludwig, auf Nachfrage an die zunächst Unentschlossenen kamen noch weitere fünf Prozent dazu.

Mit 53 Prozent kommt Ludwig in der aktuellen Market-Umfrage für den STANDARD auf Werte, wie sie zuletzt für Michael Häupl vor rund zehn Jahren ermittelt wurden – und er lässt alle anderen möglichen Kandidaten weit hinter sich: Der Freiheitliche Dominik Nepp kommt auf vier Prozent (plus weitere zwei aus der Nachfrage), ÖVP-Landeschef Karl Mahrer auf drei plus ein Prozent, der Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr von den Neos auf zwei plus ein Prozent und die beiden Personen an der Grünen-Spitze, Judith Pühringer und Peter Kraus, auf je zwei Prozent.

Von der MFG-Partei ist nicht abschätzbar, wen sie ins Rennen schicken würde, daher konnte hier kein Vergleich angestellt werden. Sehr wohl aber kommt sie in der Sonntagsfrage vor – allerdings mit hochgerechneten drei Prozent nicht im Bereich der Mandatsränge.

Derzeit sieht es in der Sonntagsfrage für Wien so aus:

  • SPÖ 46 Prozent – gut vier Prozentpunkte mehr als bei der Wahl am 11. Oktober 2020.
  • ÖVP 14 Prozent – damit ginge mehr als jeder vierte Wähler von 2020 verloren – damals hatte die ÖVP 20,43 Prozent.
  • Grüne 13 Prozent, damit etwas unter den 14,8 Prozent von 2020.
  • Neos zehn Prozent – womit der Juniorpartner der Stadtkoalition für je vier Wähler der letzten Wahl einen weiteren dazugewinnen könnte.
  • FPÖ neun Prozent, etwas über den zuletzt erreichten 7,11 Prozent.
  • MFG drei Prozent, die sich in gewissem Maße aus früheren FPÖ- und Strache-Wählern rekrutieren.

Weitere rund fünf Prozent würden auf Kleinparteien entfallen – 2020 hatten diese 8,56 Prozent.

Koalition eher rot als pink

In der rot-pinken Stadtkoalition wird die SPÖ laut Market von 74 Prozent als die dominierende Partei wahrgenommen, nur drei Prozent sehen die Neos als tonangebend an. Neun Prozent sehen beide gleich stark, 14 Prozent machen keine Angabe. Ein ganz ähnliches Bild wurde 2011 von der damals ein Jahr alten rot-grünen Stadtregierung gezeichnet – erst danach gewannen die Grünen Profil als Regierungspartei. (Conrad Seidl, 9.2.2022)