Wenn Ihre Partnerin oder Ihr Partner mit den eigenen Eltern einen Konflikt hat, sollte man sich da einmischen?

Foto: Getty Images/iStockphoto/JackF

Freundlich und verständnisvoll sein, dem Partner oder der Partnerin zuhören, wenn er oder sie über die Eltern lästert, aber sich selbst eher zurückhalten: So oder ähnlich könnte der Rat einer Freundin oder eines Freundes sein, wenn sich der eigene Partner oder die Partnerin mit den Eltern streitet oder generell ein angespanntes Verhältnis herrscht.

Aber so leicht ist das gar nicht. Also versucht man vielleicht, einen gut gemeinten Ratschlag einzubringen, um ein zerrüttetes Verhältnis zu flicken oder einen Konflikt zu entschärfen: "Willst du mit deinem Papa nicht vielleicht das unternehmen?", "Ich würde das Thema vor deiner Mama nicht ansprechen", "Ich finde es schwierig, wie du mit deinen Eltern sprichst und mit ihnen umgehst."

Gar nichts sagen?

Dabei vergisst man aber auf die Hintergründe – familiäre Probleme haben ihren Ursprung meistens in der Vergangenheit. Vor allem wenn man noch nicht so lange zusammen ist, kennt man diese Dynamiken noch gar nicht bis ins kleinste Detail. Eine gut gemeinte, aber eben nicht ausreichend reflektierte Anmerkung kann so vielleicht die Gefühle des Partners oder der Partnerin ungewollt bagatellisieren – und verlagert den Konflikt möglicherweise von den Eltern in die eigene Beziehung. Sollte man sich also gar nicht einmischen?

Auf der anderen Seite kann die Partner-Eltern-Beziehung auch zu eng sein. Wenn der Partner oder die Partnerin zu viel Zeit bei oder mit den Eltern verbringt oder sie immer wieder in Pläne involviert, muss man sich überlegen, ob man das Thema ansprechen soll oder nicht. Man freut sich ja über das gute Verhältnis, braucht aber auch einmal Luft zum Verschnaufen.

Wie handhaben Sie die Situation?

Mischen Sie sich in die Beziehung ein, oder halten Sie sich da komplett heraus? Wie ist es umgekehrt: Mischt sich Ihre Partnerin, Ihr Partner in die Beziehung zwischen Ihnen und Ihren Eltern ein? Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht? (rec, 11.2.2022)