Das Camp wurde geräumt, der Protest bleibt.

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Kaum ein anderes Thema beschäftigt die Wiener Stadtpolitik momentan so sehr wie die umstrittenen Verkehrsprojekte Stadtstraße und Lobautunnel. Befeuert wurde der Diskurs Ende letzten Jahres, als Verkehrs- und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) den Bau des Tunnels offiziell gestoppt hat. Im neuen Jahr sorgten vor allem die Proteste von Umweltaktivistinnen und -aktivisten gegen die Stadtstraße sowie der politische Umgang mit dem Protestcamp und folglich dessen Räumung für Aufsehen. Die Lobau-Bewegung wuchs über die Monate zur aufsehenerregenden Protestaktion an und zeigte auf, wie gespalten die Meinungen zu den geplanten oder stillgelegten Projekten sind.

So stehen Wienerinnen und Wiener zu der Debatte

In einer aktuellen Umfrage zur Wiener Stadtpolitik wird deutlich, dass der Individualverkehr und Verbesserungen für Autofahrerinnen und Autofahrer für die Befragten einen eher untergeordneten Stellenwert haben. Zu beachten ist allerdings, dass die Meinungen zwischen jenen, die viel mit dem Auto unterwegs sind, und jenen, bei denen das nicht der Fall ist, stark auseinandergehen.

Außerdem wurde konkret zu den Themen Lobautunnel und Stadtstraße gefragt. Darauf bekannten sich 54 Prozent zum Tunnelbau, 29 Prozent sind dagegen, der Rest unentschieden. Ähnliches offenbart die Umfrage zur Stadtstraße: Hier vertreten 60 Prozent die Meinung, die Stadtstraße wäre eine Entlastung. In der unmittelbar betroffenen Bevölkerung Transdanubiens sind es sogar 70, unter den Vielfahrerinnen und -fahrern 81 Prozent. Was meinen Sie?

Wie ist Ihre Position in dieser Debatte?

Was spricht Ihrer Meinung nach für die Umsetzung solcher Projekte, was dagegen? Welche Alternativen könnten Sie sich vorstellen? Diskutieren Sie im Forum! (mawa, 9.2.2022)