Ein Ex-Astronaut (Patrick Wilson) wird wieder aktiv, um die Erde zu retten.

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In Moonfall ist alles vorgezeichnet: Der Mond fällt auf die Erde, und drei Personen müssen beides retten. Der "Master of Disaster"-Regisseur Roland Emmerich stammt aus Stuttgart. Dort sind zwei Sachen recht verbreitet: teure Autos und Querdenker. Zusammen ergibt das technikgetriebene Verschwörungstheorien, und das wiederum ergibt Moonfall. Denn hier fällt der Mond nicht einfach auf die Erde. Der Mond – und das ist kein Spoiler – ist eine Megastruktur, eine Art Maschine, von einer vorzeitlichen Menschendynastie und künstlicher Intelligenz erbaut, die auf Zerstörungskurs ist.

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Moonfall bleibt in puncto Handlung Emmerichs Katastrophenklassikern treu, die allesamt nach demselben Schema funktionieren: Etwas Katastrophales passiert und beweist, dass diese eine (Verschwörungs-)Theorie doch richtig war. Mit militärischer Drastik lässt sich das Unheil nicht abwenden, deshalb müssen je eine Person aus Wissenschaft bzw. den Rändern der Wissenschaft, Militär bzw. Nasa, und "dem einfachen Volk" zusammenarbeiten, um so im Alleingang die Erde oder das, was von ihr übrig ist, zu retten. Eine unterhaltsame Satire darauf hat erst kürzlich der Netflix-Streifen Don’t Look Up geboten.

In den Mond hinein

Moonfall ist wohl so ernst gemeint, wie ein Emmerich-Film sein kann, doch Handlung wie Figuren wirken wie eine ungewollte Parodie: Der Megastrukturalist (John Bradley), der abgehalfterte, geschiedene Ex-Astronaut (Patrick Wilson) und die ehrgeizige, geschiedene Nasa-Lady (Halle Berry) steigen in die letzte verfügbare Rakete, fliegen in den Mond hinein und treffen auf glibberige Bösartigkeiten und einige Rätsel. Man kennt die monumentalen Bilder, die schrägen Theorien, es überrascht nichts. Umso rätselhafter, dass einer wie Donald Sutherland einen äußerst kurzen Auftritt hat, dessen Absurdität allein schon ins Kino lockt. (diva, 10.2.2022)