Das altehrwürdige Nou Camp könnte bald den Namenszusatz Spotify tragen.

Wirbel in Katalonien. Der mit 1,3 Milliarden Euro verschuldete Fußballtraditionsverein FC Barcelona will anscheinend eine neue Geldquelle anzapfen. Medienberichten zufolge wollten die Katalanen noch diese Woche eine 280 Millionen Euro schwere Kooperation mit dem Audiostreaming-Anbieter Spotify bekannt geben.

Der Sponsorenvertrag über drei Jahre ab der kommenden Saison umfasst laut Radio Catalunya Trikotwerbung jeweils bei der ersten Mannschaft der Männer und Frauen sowie die Namensrechte für das legendäre Stadion Camp Nou. Es soll angeblich fortan "Spotify Camp Nou" heißen. Der Hauptsponsordeal mit Rakuten läuft im Sommer aus. Zahlreiche Fans sind über die bevorstehende Namensänderung des Stadions – gelinge gesagt – empört. "Unser Spielfeld" heißt Camp Nou – oder auch als Nou Camp bekannt – übersetzt. Es gilt mit einer Kapazität von 99.354 Zuschauern als größtes reines Fußballstadion der Welt.

Am Dienstag vermeldete dann aber plötzlich die spanische "Marca", dass Barcelonas CEO Ferran Reverter inmitten der Verhandlungen mit Spotify zurückgetreten sei. Grund dafür seien "persönliche wie private Gründe". Laut mehreren spanischen Medien sollen Differenzen mit Clubpräsident Joan Laporta mindestens gleich schwer wiegen.

Gehaltsprobleme

Zuletzt hatte der FC Barcelona seine Ausgaben für Spielergehälter drastisch reduziert, um die Vorgaben der Liga erfüllen zu können. Zugänge wie der spanische Nationalspieler Ferran Torres (von Manchester City um 55 Millionen Euro Ablöse) konnten nicht gemeldet werden, ohne andere Profis von der Gehaltsliste zu streichen. Auch der Abgang von Stürmerstar Leo Messi soll schon auf ähnliche Gründe zurückzuführen gewesen sein. Angeblich besteht bei Barcelona dennoch großes Interesse an der Verpflichtung von Erling Haaland vom deutschen Bundesligisten Borussia Dortmund.

Ein kürzlich vorgestellter interner Prüfungsbericht ergab laut Verein Veruntreuung und "schwerwiegende kriminelle Handlungen" der früheren Führung unter dem früheren Präsidenten Josep Maria Bartomeu. (sid, faso, 9.2.2022)