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Südkoreas scheidender Präsident Moon Jae-in.

Foto: AP / Pool

Seoul – Angesichts der jüngsten nordkoreanischen Waffentests warnt der südkoreanische Präsident Moon Jae-in vor einer Verschärfung der Krise. "Wenn Nordkoreas Serie von Raketenstarts so weit geht, dass das Moratorium für Langstreckenraketentests außer Kraft gesetzt wird, könnte die Koreanische Halbinsel sofort wieder in die Krise stürzen, die wir vor fünf Jahren erlebt haben", sagt der scheidende südkoreanische Präsident Moon Jae-in einem schriftlichen Interview mit Medien, das am Donnerstag veröffentlicht werden soll.

Gipfel zwischen USA und Nordkorea nur "Frage der Zeit"

Moon räumte ein, es sei unwahrscheinlich, dass es vor seinem Ausscheiden aus dem Amt im Mai zu einem kurzfristigen Gipfel mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un oder zur Annahme der Erklärung zur Beendigung des Korea-Kriegs von 1950 bis 1953 kommen werde. Die USA und Südkorea hätten sich bereits auf den Text des Friedensvertrags geeinigt. Ein Gipfel zwischen Kim und US-Präsident Joe Biden sei "nur eine Frage der Zeit", wenn alle Seiten eine Krise vermeiden wollten.

Kim hatte zuletzt angedeutet, dass er erstmals seit 2017 neue Atomtests oder Starts von Interkontinentalraketen anordnen könnte. Seit 2006 ist Nordkorea mit UN-Sanktionen belegt, die das Atomwaffen- und Raketenprogramm des Landes treffen sollen. Allerdings haben die Raketentests jüngst wieder zugenommen. Nordkorea finanziert den Ausbau seines Atom- und Raketenprogramms einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge auch durch den Diebstahl von Kryptowährungen. (Reuters, 10.2.2022)